Sucker,
The Vampire
USA,
1998, Farbe, 90 min |
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Regie |
Hans
Rodionoff |
Drehbuch |
Hans
Rodionoff |
Kamera:
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Christopher
Poncin |
Musik: |
Eric
Lundmark |
Produzent |
Hans
Rodionoff, Leonore Marusak |
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Yan
Birch |
Anthony |
Alex
Erkiletian |
Reed
Bucchoiz |
Monica
Barber |
Vanessa |
P.K.
Phillips |
Lenore |
Colleen
Moore |
Beth |
Zacky
Zuman |
Dr.
Pez-Huoy |
Creg
Fawcett |
Seth |

One
hundred years after Bram Stoker's Dracula comes a new kind of vampire
story. Anthony (Yan Birch) is a modern bloodsucker who uses his
popular rock band as a front to lure beautiful, young groupies to
his lair. His assistant, Reed (Alex Erkiletion), disposes of the
bodies of these nubile, unsuspectiong victims after Anthony seduces
and kills them.
As
a result of his bloody lifestyle, Anthony soon contracts a deadly
virus. Reed must try to save his master from a fate worse than death.
Part dark satire, part horror-comedy, Sucker is truly a rock 'n
roll vampire tale for the 90's.

Anthony
ist der Sänger der lauten, aufstrebenden Rockband Plasma und
der Liebling aller Groupies. Jeden Abend vernascht er im wahrsten
Sinne des Wortes eine neue Schöne, denn er ist ein Vampir,
genau wie seine beiden Bandmates. Nach entsprechendem Genuss betritt
dann jedes mal Anthonys etwas zurückgebliebener Gehilfe Reed
die Szenerie und entsorgt die Leichen in dem Krankenhaus, in dem
er arbeitet, nicht allerdings, ohne zuvor mit den toten Damen noch
seine Art von Spaß zu haben.
Das ging eigentlich
immer gut, doch in letzter Zeit läuft es nicht mehr so richtig
mit dem Rock'n'Roll Vampire Lifestyle, denn eine fremde Schönheit
namens Vanessa van Helsing (!), ihres Zeichens natürlich Vampirjägerin
aus Familientradition, beginnt Anthonys Umfeld aufzumischen und
seine Band zu dezimieren. Nach und nach fallen ihr der Gitarrist
und der Drummer zum Opfer, doch Anthony scheint das nicht sonderlich
zu tangieren, er macht weiter wie gehabt, knabbert an zarten Mädchenhälsen,
glotzt nächtelang fern und behandelt Reed, der in Anthony seinen
einzigen Freund sieht, herablassend. Als der arme Reed auch noch
seinen Job im Krankenhaus verliert, setzt Anthony ihn vor die Tür,
doch als Miss van Helsing auch bei Anthony auftaucht, benötigt
er Reed erneut. Zwar konnte Anthony Vanessa im Kampf besiegen und
sogar ihr Blut trinken, doch dies führt zu einem weiteren Problem:
scheinbar war die junge Dame HIV positiv, und das ist auch für
einen Vampir kein allzu großer Spaß.
Reed lässt
im Labor seines ehemaligen Arbeitgebers Anthonys Blut testen, das
Ergebnis ist niederschmetternd für den Vampir - er hat AIDS.
Anthony beschließt, seinem untoten Dasein ein Ende zu setzen
und lässt sich von der Sonne verbrennen. Sein Haus und sein
Vermögen vermacht er dem untröstlichen Reed. Doch dieser
wird bereits belauert von der gefährlichen Lenore, die einst
auch Anthony zum Vampir machte und scheinbar neue teuflische Pläne
mit Reed hat. Dieser allerdings möchte viel lieber mit seiner
Ex-Kollegin Colleen, einer patenten aber doofen Klischeeblondine
segeln gehen...
Bei
den Produkten der Firma Troma schrillen zunächst immer mal
kräftig meine Alarmglocken, denn was hat uns der Haufen nicht
schon alles für einen Schwachsinn der peinlich-pubertären
Art um die Ohren gehauen: den "Toxic Avenger", "Surf
Nazis must die" oder auch "Class of Nuke 'em High",
allesamt Ausgeburten infantilen Unvermögens, um es mal so zu
sagen! Bei den ersten Minuten von "Sucker:The Vampire"
fühlte ich mich auch gleich wieder bestätigt in der Annahme,
es handele sich um den üblichen typischen Sondermüll,
doch bereits einige Minuten später war ich schon arg überrascht
und musste diese Annahme revidieren. Der Film entwickelte sich scheinbar,
und das gar nicht mal so schlecht. Sollte man bei Troma inzwischen
etwa erwachsen geworden sein?
Keine Ahnung, diesmal allerdings haben die Brüder viel richtig
gemacht!
Vor allen Dingen
sind sie das Thema Vampirismus auf eine ungewöhnliche und sicher
nicht unoriginelle Art angegangen und haben die heikle AIDS-Thematik
auf eine Weise in ihre Geschichte eingebunden, die man den Tromanern
(oder sagt man Tromannen?) so gar nicht zugetraut hätte. Stellenweise
wird der Film gar melancholisch und anrührend, fast ist man
versucht das Wort sensibel anzuführen, aber so weit würde
ich dann doch wieder nicht gehen.
Die größte
Überraschung des Films ist sicherlich Alex Erkiletian, der
die Rolle des Reed verkörpert. Er legt seinen Charakter einerseits
als Mischung aus Wolfsmensch und buckeligem Igor an - eine Verbeugung
vor den klassischen Horrorfilmen - und sollte uns eigentlich unsympathisch
sein, schließlich entsorgt er die Opfer seines "Freundes",
wird also zu dessen Komplizen, und vergeht sich sogar in nekrophiler
Weise an den Leichen. Dennoch tut er uns leid und erweckt sogar
unsere Sympathien, denn er wird vom fiesen Anthony nur ausgenutzt
und ist doch letztlich nur ein lieber Kerl, der seinen Freunden
helfen will und glaubt, das Richtige zu tun. Zudem erweist er sich
als äußerst bauernschlau, was den Burschen nur noch liebenswerter
macht. So
einen Charakter muss man erst mal spielen können, und genau
das macht Erkiletian fantastisch. Eine solche Leistung hätte
man in einem Tromafilm nicht erwartet.
Eher die der
anderen Darsteller, die sich allesamt nicht sonderlich hervortun.
Dies gilt auch für Mädchenschwarm und Axl Rose Lookalike
Yan Birch, der den gesamten Film mit einer einzigen Mimik durchsteht,
sogar während der Szene, in der die Sonne ihn zu grillen droht
und er den Tod erwartet. Die "Vampirjägerin" Monica
Barber vermag in ihrer Rolle ebenfalls keine Akzente zu setzen und
macht sich beinahe selbst überflüssig.
Vielleicht hätte
man mit passableren Mimen sogar einen noch besseren Film zuwege
bringen können, dennoch bleibt "Sucker" bis dato
der beste Film, den Troma je fabriziert hat, und das gilt besonders
für die stillen, gefühlvolleren Momente des Streifens.
Ob Regisseur
Hans Rodionoff identisch mit dem gleichnamigen Marvel Comiczeichner
ist oder ob es sich lediglich um ein Pseudonym handelt, vermag ich
nicht zu sagen, jedenfalls habe ich nicht herausfinden können,
für welche Filme er sonst verantwortlich war / ist und ob er
Teil des Troma Universums ist. Festzuhalten bleibt aber, mit dem
Mann wäre das Unternehmen auf dem richtigen Weg, auch wenn
es noch das eine oder andere Klischee zu umsegeln gilt, das man
in diesem Streifen vorfindet, aber (T)Rom(a) wurde ja auch nicht
an einem Tag gebaut, ne?


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