Rockula
USA, 1990, Farbe, 97 min |
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Regie:
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Luca
Bercovici |
Produzenten:
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Jefery
Levy |
Drehbuch |
Hilary
Bercovici |
Musik: |
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Kamera: |
John
Schwartzman |
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Dean
Cameron |
Ralph
LaVie |
Toni
Basil |
Phoebe
LaVie |
Thomas
Dolby |
Stanley
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Tawny
Fere |
Mona
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Susan
Tyrrell |
Chuck
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Ralph
LaVie ist ein über 400 Jahre alter Vampir, aber kein böser,
eher ein leicht hypochondrisch veranlagter und neurotischer Vertreter
seiner Zunft, der ständig Zwiegespräche mit seinem anderen
Ich im Spiegel führt. Weil er nicht mal einer Fliege ein Leid
zufügen könnte, werden er und seine exzentrische und mannstolle
Frau Mama vom roten Kreuz mit Blutkonserven beliefert.
Ralph,
dem entgegen allen Aberglaubens weder Kruzifixe, Knoblauch noch
Sonnenlicht etwas anhaben können, hat allerdings ein Problem:
vor rund 300 Jahren wurde seine einstige Geliebte Mona von einem
bösen Piraten, der sie ebenfalls liebte, mit einem Schinkenknochen
(!) erschlagen bevor Ralph sie durch den finalen Biss zu seiner
Vampirbraut machen konnte. Nun wird Mona immer wiedergeboren, um
dann im zarten Alter von 22 Jahren exakt in der Halloweennacht erneut
das gleiche Martyrium zu erleiden, so lange, bis Ralph eben dies
verhindern kann. In diesem Jahr ist es wieder so weit. Eigentlich
hatte Ralph beschlossen, der Schönen diesmal gar nicht erst
über den Weg zu laufen, denn wenn er sie nicht trifft, so folgert
er, verlieben die beiden sich auch nicht ineinander und Mona würde
ihr Schicksal erspart bleiben. Doch eben dem kann man nicht entkommen,
muß Ralph erkennen als er Mona direkt vors Auto läuft.
Wiederum ist es um ihn geschenen. Also muß Mona gerettet werden,
bevor es ein weiteres mal zu spät ist.
Da
Mona eine vielversprechende Karriere als Rocksängerin bevorsteht,
gründet auch Ralph, um auf diesem Weg an sie ranzukommen, seine
eigene Band - Rockula! Und Ralphs Pläne gehen auf, tatsächlich
verliebt sie sich in ihn. Doch da ist auch noch der eifersüchtige
und durchgeknallte Produzent Stanley, der ebenfalls in Mona verliebt
ist und der sie ganz und gar und für alle Ewigkeiten für
sich haben möchte. Also beschließt er, Mona muß
sterben damit er sie einfrieren und ihr dann eines Tages, wenn die
technischen Möglichkeiten dies zulassen, sie wieder erwecken
und ihr das ewige Leben schenken kann, so seine verwegene Theorie.
Inzwischen
will Mona aber von Ralph nichts mehr wissen, schließlich denkt
sie nicht im Traum daran, mit einem Kerl zusammenzusein, der sich
in eine äußerst uanansehnliche Fledermaus verwandeln
kann. Als aber in der Halloweennacht Stanley im Piratendress vor
Mona steht und bedrohlich den Knochen schwingt, ändert sie
ihre Meinung. Kann Ralph sie diesmal retten?
Klar
kann er, dies ist schließlich eine... (Würg, dieser schreckliche
Ausdruck erneut) ...Horrokomödie (Igitt, ich hab's geschrieben...),
und zwar eine recht typische 80'er Jahre Klamotte, einmal mehr speziell
auf ein amerikanisches Teenager Publikum gemünzt. Was war das
für ein Einwand, der Film ist aber von 1990? Naja, rein rechnerisch
gehört 1990 ja auch noch zu den 80'ern, die Neunziger begannen
eigentlich erst 1991, genau wie das neue Millenium erst 2001 begann,
aber ich weiß, niemand mag Mathestreber und außerdem
schweife ich ab.
Eine
weitere Horrokomödie also, doch man sehe und staune, neben
allerlei faden und albernenen Gags gibt es doch tatsächlich
ab und an einen richtigen Lacher, nicht viele, zugegeben, doch das
ist bereits mehr als ca. 90% aller Filme dieser Gattung speziell
aus besagter Dekade vorzuweisen haben!
Doch
bloß nicht zu früh gefreut, denn Regiesseur Luca Bercovici,
der am Drehbuch ebenfalls beteiligt war, und seine beiden Mitautoren
Jeffrey Levy und Christopher Verwiel hatten auch noch die "Wahnsinnsidee",
den Stoff als eine Art "Grusical" (ein wahrhaft gruseliges
Wort) anzulegen. Wer jetzt sagt, "Aber die Rocky Horro Picture
Show...", gut, das ist was ganz anderes, das die unbestritten
funktioniert, liegt einzig an ihrer Qualität. Nun ist der "Ralph"
Darsteller Dean Cameron kein Tim Curry und "Mona" Tawny
Fere erst recht nicht Susan Sarandon, und das Mitwirken von den
Ex Popsternchen Thomas Dolby und Tony Basil reißt es eben
so wenig raus wie ein Cameo von Blues Legende Bo Diddley (wie der
sich wohl überreden ließ?)
Dennoch
ist "Rockula" nicht so schlecht wie das jetzt klingen
mag, denn wie gesagt, der eine oder andere Gag zündet ja auch
mal und insgesamt scheint das Team mit recht viel Spass an der Sache
gewesen zu sein, was letztlich auch so rüberkommt.
Bercovici
kann ein Augenzwinkern nicht verhehlen, das weiß uns etwas
milde zu stimmen.
Am
besten geeignet ist der Film vielleicht für das Einstimmen
auf eine Halloween Party oder aber für einen feucht fröhlichen
Videoabend "mit den Jungs", muß ja auch mal sein,
oder?
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