Out
for Blood - fürchte jeden (OT:
Out for blood)
AKA: As Good As Dead, Vampires: Out for blood
USA,
2004, Farbe, 92 min |
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Regie:
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Richard
Brandes |
Produktion:
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Buch:
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Richard
Brandes |
Kamera |
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Musik
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Alex
McArthur |
Jake
Vincent |
Ismail
Kanater |
Anführer
der Vampire |
Jim
Ortlieb |
Doctor
Blake |
Jodi
Lyn O'Keefe |
Layla
Simmons |
Kenneth
Colom |
Alex |
Kevin
Dillion |
Hank
Holten |
Lance
Henriksen |
Captain
John Billings |
Vanessa
Angel |
Susan
Hastings |
Detective
Hank Holten hat auch schon mal bessere Tage gesehen, die Liebste
ist von dannen, der Schnaps schmeckt viel zu oft und zu gut und
da wäre auch noch dieses gewisse Aggressionsproblem, kurz,
sämtliche Eigenschaften, die einem Cop in der Ausübung
seines Dienstes nicht unbedingt zur Ehre gereichen. So sieht das
auch sein knarziger Capatain namens Billings und suspendiert den
Glücklosen kurzerhand. Doch da Billings ein gutes Herz hat,
gibt der Holten die Dienstmarke zurück als dieser jammert,
er werde sich bessern, er werde seiner Ex nicht mehr hinterher stalken
und er werde dem Schabau abschwören. Billings beauftragt Holten
mit der Suche nach einer verschwundenen Studentin und gibt ihm noch
den Rat, er möge doch ein paar "Weiber flachlegen",
das wirke Wunder. Diese harten Kerle...
Bei seinen Ermittlungen
in den finstersten Gruftiläden der Stadt stößt er
schon recht bald auf die Verschollene, die in Lack und Leder wie
eine Domina gewandet ist und ihn direkt mal eben auf eine Orgie
(oder das, was sich Regisseur und Drehbuchautor Richard Brandes
darunter vorstellt) abschleppt. Dummerweise verwandeln sich auf
dem Höhepunkt der rauschenden Ballnacht die Hälfte der
sich in allerlei Verrenkungen windenden Anwesenden in blutrünstige
Vampire. Der knallharte Cop versucht sich den Weg freizuschießen,
aber das nützt nichts, schon knabbert der gummigesichtige Obervampir
am Hals des gebrochenen Helden. Mit letzter Kraft reißt er
die Vorhänge auf und da lacht auch schon Frau Sonne durch das
Fenster. Hank verliert das Bewusstsein...
Als er wieder
aufwacht, sind die gesamten Räumlichkeiten leergefegt und von
den Blutsaugern gibt es keinerlei Spur. Da ist nur die seltsame
Bisswunde an seinem Hals, doch auch die will Kapitän Billings
so gar nicht von Holtens Räuberpistole mit den Vampiren überzeugen
und ihm reißt nun endgültig der Geduldsfaden mit dem
personifizierten Problemfall, er kassiert nun wirklich Dienstmarke
und Knarre und verlangt, dass Holten sich in professionelle helfende
Hände begibt.
Unerwartete
Hilfe ganz anderer Art erhält er schließlich von seiner
Exfrau Susan, einer Bestsellerautorin und Expertin für Übersinnliches,
der nicht entgangen ist, dass sich Hank allmählich selber in
einen Vampir verwandelt. Die einzige Chance, Hank vor diesem Schicksal
zu bewahren, ist den Obervampir um die Ecke zu bringen, doch da
die Welt schlecht ist bleibt dafür allerdings nicht mehr viel
Zeit, denn ist die Metamorphose erst mal abgeschlossen, gibt es
kein Zurück mehr...
Und eben weil
die Welt schlecht ist, spuckt sie auch immer wieder solche dumpfen
Grusel-Quickies aus, mit denen sich dann bedauernswerte Betreiber
vampirischer Webpages beschäftigen müssen, ja ja...
Ihr seht schon,
ich bin kein ausgesprochener Bewunderer dieses kinematografischen
Blutergusses. Wie kommt's? Ganz einfach, der Film ist Mumpitz!
Wieder einmal
schickte sich ein bis dato unbekannter Direkteur an, dem Vampirgenre
eine Frischzellenkur zu verpassen und scheiterte kläglich,
indem er jedes Fettnäpfchen, jedes noch so abgelabberte Klischee
und jeden ausgetretenen Pfad mitnahm, dafür aber gänzlich
auf Spannung und Atmosphäre verzichtete. Die Idee, der Vampire
Untriebe in die Gothic / Nu Metal Szene zu legen, ist inzwischen
nun wirklich auch keine ganz neue mehr, dann aber auch noch zu glauben,
man habe etwas besonders modernes, hippes, zeitgeistiges kreiert,
ist schon reichlich balla balla. Kultfilme gehen definitiv anders.
Manchmal kann
es da schon helfen, nicht jeden Cent beim Dreh fünf mal umdrehen
zu müssen, bevor man sich noch einen Meter Filmmaterial leistet,
doch allein die Auswahl der Darsteller beweist, das hier einmal
mehr der bekannte Kollege Schmalhans der Kassenwart war. Den völlig
erfolglosen, untalentierten und bei weitem unattraktiveren Bruder
des Ex-Brat Pack Stars Matt Dillon (der aber inzwischen als Schauspieler
durchgehen kann), Kevin Dillon mit Namen, für die Hauptrolle
zu besetzen, war schon mal gar keine gute Idee, denn wenn man je
eine Fehlbesetzung gesehen hat, dann diese. Der Mann war gerade
ein einziges mal in einer halbwegs ansprechenden Rolle zu sehen,
nämlich als Doors Drummer Densmore in Oliver Stones Jim Morrison
Drama "The Doors - The Movie", doch liegt das inzwischen
allerdings auch bereits anderthalb Dekaden zurück. Wenn man
ihm dabei zuschaut, wie er hier versucht unkontrollierbare Wutausbrüche
darzustellen, kann man nicht umhin, jedem sich in Eurythmie übenden
Waldorfschüler mehr Talent zu bescheinigen. Mit einem anderen
Nachnamen wäre er vermutlich aus jeder Laienspielgruppe geflogen.
Von ähnlichem Kaliber ist auch die weibliche Hauptdarstellerin
Vanessa Angel, eine klassische B-Film Aktrice ohne Talent und /
oder Ausstrahlung, die einfach nur nervt.
Die große
Überraschung des Films ist auf jeden Fall das Mitwirken von
Lance Henriksen, der den Police Captain Billings mit der harten
Schale und dem weichen Kern verkörpert. Sicher keine Frage,
das Henriksen der einzig fähige Mime am Set war, was macht
der Mann hier eigentlich? An Angeboten kann es ja wohl eigentlich
kaum mangeln, auch wenn Lance nicht mehr verhehlen kann, auch nicht
mehr der Jüngste zu sein. Das Haupthaar wird reichlich licht
und irgendwie mag es mit seiner Aura, seiner Ausstrahlung der Unberechenbarkeit,
die ihn stets umgab und ihn wahnsinnig gefährlich wirken ließ,
auch nicht mehr so recht hinhauen. Erinnert mich irgendwie an Jack
Nicholson, der in den letzten Jahren irgendwie auch nur noch wie
die satte Veteranenversion seiner selbst auf mich wirkte. Aber genug
der bösen Worte über gute Schauspieler.
Kommen wir zum
Film selber. Sicher kann man dem Film einige gelungene Momente nicht
absprechen, beispielsweise immer dann, wenn es mal splattert, das
allerdings ist deutlich zu wenig um den Film zu tragen. Die Handlung
als solche ist total bescheuert und vorhersehbar, der ach so tolle
und gar nicht zu erratende Schlussgag ist absolut überflüssig,
und....ach, der Film ist einfach nur doof. Aber eben teilweise zum
Schreien komisch, nur das das eben so gar nicht gemeint war. Allein
der völlig billig aussehende Vampirmeister mit dem grünen
Gummigesicht ist schon ein Brüller. Wenn er dann auch noch
anfängt, mit seiner Dämonenstimme zu sprechen, ist's vollends
hinüber mit dem Gegrusele.
Auffällig
ist insgesamt, das in den amerikanischen Vampirfilmen inzwischen
zur Gänze der, ich nenne ihn jetzt mal "Buffy-Style"
Einzug gehalten hat. Wenn die Vampire böse werden, bekommen
sie immer diese typischen "Buffy Fratzen" (nein, damit
wollte ich nichts negatives über das Gesicht von Sarah Michelle
Gellar gesagt haben...na ja, kleiner Scherz!), das scheint allgemeiner
Standard geworden zu sein, was sicherlich eine Menge über den
Ausnahmestatus dieser Serie und ihren popkulturellen Wert aussagt,
was wir als Nichtfans neidlos anerkennen müssen. Nur, gefallen
muss einem das ja nicht!!
Gefallen hat
der Film auch überhaupt nicht, obwohl er gar nicht mal schlecht
anfing. Ein gebrochener Held, eine gefährliche Frau, das hätte
ein klasse Film Noir werden können, stattdessen...na ja, wie
gesagt!
Einen Punkt zur Ehrenrettung gibt es für die unfreiwillige
Komik, die zwei drei okayen Splatterszenen und letztlich für
Lance Henriksen, auch wenn es einem eher leid tut, dass er hier
mitwirkt.
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