L.A.
Midnight (OT: Vampire at
Midnight)
USA, 1987, Farbe, 93 min |
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Regie:
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Gregory
McClatchy |
Drehbuch:
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Dulany
Ross Clements |
Produzent:
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Jason
Williams, Tom Friedmann |
Kamera |
Daniel Yarussi |
Musik
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Robert
Etoll |
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Jason
Williams |
Roger
Sutter |
Gustav
Vintas |
Victor
Radikoff |
Lesley
Milne |
Jenny
Carleton |
Esther
Alise |
Lucia
Giannini |
Jeanie
Moore |
Amalia |
Robert
Random |
Al
Childress |
In LA herrscht schlechte Stimmung, denn seit Monaten hält der
sogenannte "Vampirkiller" die Stadt in Atem. Soeben wurde
ein neues Opfer ausgeblutet und mit Bissmahlen im Hals entdeckt,
doch die Polizei tappt völlig im Trüben. Hauptermittler
ist Detective Roger Sutter, ein erfahrener harter Bulle. Als sein
Partner eines Nachts von dem Killer, auf den er bei einer Routinekontrolle
stieß, ermordet wird und seine Leiche zusammen mit einem erneuten
Vampiropfer gefunden wird, rastet Sutter vor der Presse aus. Sein
Captain zieht ihn von dem Fall ab und rät ihm dringend, sich
einige Tage freizunehmen. Diese Zeit nutzt Sutter, um langsam und
allmählich zarte Bande zu seiner Nachbarin Jenny, einer angehenden
Konzertpianistin, zu knüpfen.
Auf
einer Party begegnet Jenny dem charismatischen Therapeuten Victor
Radikoff, der erfolgreich viele Künstler mittels Hypnose behandelt,
um so deren kreatives Potenzial zu steigern. Jenny gerät völlig
in den Bann des Hypnotiseurs, was Sutter, der Jennys merkwürdiges
Verhalten nicht zu deuten weiß, äußerst misstrauisch
macht. Doch zunächst muss dieser sich um eine andere Angelegenheit
kümmern, denn er erhält einen Anruf von einem Informanten,
der angeblich die Identität des Vampirkillers kennt. Als Sutter
dessen Appartement aufsucht, findet er die Leiche des Anrufers vor,
und schon pfeifen ihm die Kugeln um die Ohren. Sutter erschießt
eine junge Frau und sieht einen Mann fliehen, auf den er ebenfalls
schießt, dem aber die Einschüsse nichts auszumachen scheinen
und der sich offensichtlich plötzlich in Luft aufgelöst
zu haben scheint. Doch ein echter Vampir? Sutter ist sich sicher,
diesmal dem Täter ganz dicht auf den Fersen zu sein.
Als
er bei Jenny das gleiche Amulett vorfindet, dass die junge Frau
trug, die er erschossen hatte, folgt er ihr und landet auf Radikoffs
Anwesen. Dort wird er überwältigt und in einen Käfig
gesperrt, denn Radikoff, der natürlich der Killer ist und dem
bei seinen Taten stets seine hypnotischen Fähigkeiten zugute
kamen, will sich an dem Cop rächen weil dieser Radikoffs Geliebte,
jene junge Dame aus dem Appartement, tötete. Sutter soll mitansehen,
wie Jenny sich in einen Vampir verwandelt und Radikoffs neue Gefährtin
wird, denn der hält sich tatsächlich für einen Vampir.
Als Jenny Sutters Blut trinken soll, erwacht sie aus ihrer Trance
und versucht entsetzt und verwirrt zu fliehen, Radikoff, der sie
nun töten will folgt ihr.
Sutter
kann sich befreien und im letzten Moment den Hypnotiseur überwältigen.
Beruhigt stellt er fest, das dieser ein Mann aus Fleisch und Blut
ist, der Schusswesten trägt um unverwundbar zu sein und dessen
Reißzähne nur Attrappen sind. Dennoch gibt der dämonische
Radikoff sich so leicht nicht geschlagen, schließlich hat
er ja noch seine hypnotischen Kräfte...
"Vampire at Midnight", so der Originaltitel, ist eigentlich
ein typischer Achtziger Jahre Polizeifilm und kein Vampirhorrorschocker,
doch er ist, obschon eher B-Film der unteren Preisklasse, von Regisseur
Gregory McClatchy nicht unspannend und durchaus routiniert inszeniert
worden und somit auch einigermaßen sehenswert, was beinahe
eine kleine Überraschung ist. Die Eröffnungsszene, die
direkt den Cop Sutter als harten Hund, der im Alleingang drei schwere
Jungs aufs Korn nimmt, einführen soll, ließ nämlich
eigentlich auf viel schlimmeres schließen. Im Anschluss entwickelt
sich die ganze Sache dann aber positiver, auch wenn die Story im
folgenden einige logische Löcher bereithält. Na ja, ich
denke, die Zielgruppe, die seinerzeit hauptsächlich anvisiert
wurde (vermutlich männliche Teenager, welche in der Videothek
meist vor den Actionfilmregalen stehen und für die man dann
speziell als zusätzliche Serviceleistung auch noch ein paar
schlüpfrige Nacktszenen einbaute), geht mit solchen Kleinigkeiten
meist etwas großzügiger um. Die Vampirfilmfans nahm man
gleich noch mit, ein paar zusätzliche Dollar können ja
nicht schaden, so dachte man wohl.
Bekannte
Schauspieler, Stars gar, hat der Film nicht zu bieten, zumindest
war uns keiner der Darsteller in irgendeiner Weise bekannt. Auf
dem Cover wird zwar gleich mehrfach darauf verwiesen, das Gustav
Vintas, der hier recht gekonnt den Bösewicht gibt (wohingegen
Jason Williams, der den Cop Sutter spielt, ziemlich blass bleibt,
die teilhabenden Aktricen wirken allesamt, als seien sie nicht eben
wegen ihrer mimischen Talente gecastet worden), bekannt sei aus
Richard Donners "Lethal Weapon", doch der Rezensent kann
sich nicht daran erinnern, dass ihm der Mann in besagtem Film aufgefallen
wäre, es ist aber auch schon lange lange her, dass man dieses
Filmes letztmalig ansichtig wurde (ich kann einfach Mel Gibsons
Fresse nicht mehr sehen, denn der Typ ist inzwischen so ein konservativer
Reaktionär und Verteidiger des christlichen Abendlandes, das
hat schon Bush Qualitäten, Würg!)
Wer
also auf Action Kost der Marke Achtziger steht, "Lethal Weapon"
oder aber auch "Miami Vice" ohne Don Johnson und widerlichen
Styling Firlefans seien hier mal als Referenzpunkte angegeben, und
nicht zu viel erwartet, der wird hier ganz gut bedient. Die Gothic
Horrorfans aber können getrost auf diesen Streifen verzichten.
Wir werten in diesem Fall eine gute 2 und ordnen den Film somit
im unteren Mittelfeld ein.
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