Dracula's
Begehren
(OT: Mother Riley Meets the Vampire)
AKA:
Dracula's Desire, Mother Riley In Dracula's Desire, Mother Riley
Runs Riot, My Son, The Vampire, Old Mother Riley Meets The Vampire,
Riley Contre Le Vampire, The Robot And The Vampire, The Vampire
And The Robot, Vampire Over London
GB,
1952, Farbe, 74 min |

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Regie:
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John
Gilling |
Drehbuch:
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Lindo
Southworth, Val Valentine |
Produzent:
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Kamera |
Stanley Pavey |
Musik
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Arthur
Lucan |
Mrs. Riley
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Bela
Lugosi |
Von
Housen |
Dora
Bryan |
Tilly |
Philip
Leaver |
Anton
Daschomb |
Richard
Wattis |
Police
Constable Freddie |
Graham
Moffatt . |
Yokel
(as Graham Moffat) |
María
Mercedes |
Julia
Loretti |
Roderick
Lovell |
Douglas |
David
Hurst |
Mugsy |

Mother Riley,
eine irische Wäscherin in London, hat mal wieder Ärger
mit dem Mieteintreiber, da trifft unverhofft die gute Nachricht
ein, ein Onkel sei dahingeschieden und sie seine Erbin. Hurra, sag
Auf Wiedersehen' zu den finanziellen Problemen, denkt sich
die schräge Dame, und schon wird eine riesige Kiste angeliefert.
Darin befindet sich allerdings weder Geld noch kostbar Gut aus edlem
Metall oder dergleichen, sondern vielmehr - ein Roboter!
Zur gleichen
Zeit bemerkt der irre Wissenschaftler Dr. van Hoosen, der an Weltherrschaftsplänen
bastelt, in denen eine Armee von Robotersklaven eine nicht unerhebliche
Rolle spielt, dass ihm offensichtlich die falsche Kiste geliefert
worden ist, denn statt eines Roboters findet sich in der Kiste nur
wertloser Krimskrams. Und an wen war der Mumpitz wohl adressiert?
Richtig, an unsere gute Mutter Riley. Mittels Fernlenkung erweckt
van Hoosen, der üblicherweise am Tag in einem Sarg schläft,
den Robotnik zum Leben und lässt das Mütterlein von ihm
kidnappen, was er wohl besser nicht gemacht hätte, denn die
chaotische Riley wirbelt bald alles dermaßen durcheinander,
dass van Hoosens Pläne schon bald nicht mehr viel wert sind
.

Zu allererst
einmal muss fairerweise klargestellt werden, dass der Rezensent
den Film nur in einer sehr stark gekürzten Fassung im Super
8 Format hat sehen können, noch dazu ohne Ton; die Handlung
wurde ganz in bester Stummfilmtradition immer wieder in Schrifteinblendungen
erklärt, was im Prinzip durchaus die Impression vermittelte,
man habe es mit einem Film aus den 1920'er Jahren zu tun, was natürlich
nicht richtig ist, denn tatsächlich wurde der Film im Jahre
1951 gedreht. Somit mag es auch durchaus zutreffen, dass der Eindruck,
den man sich auf diese Weise vom Film machen konnte, eigentlich
nur der Version geschuldet ist, will sagen, vielleicht ist der Film
in Wirklichkeit total lustig, ein einziger Brüller, der absolute
Hammer, und meine Wenigkeit hat das gar nicht merken können,
aber ehrlich gesagt, das glaube ich gar nicht.
Doch tragen
wir vielleicht zunächst mal ein paar Fakten zusammen. "Mother
Riley meets the Vampire", so der OT des Films, war der 14.
und letzte Streifen der seinerzeit enorm erfolgreichen "Old
Mother Riley" Serie, allerdings auch der erste und einzige
Film der ganzen Serie, der nicht das "Old" im Titel trug,
sondern eben nur "Mother Riley
" benannt wurde -
warum auch immer. Der Charakter der irischen Wäscherin Mother
Riley wurde von dem Stand up Comedian Arthur Lucan entwickelt, der
auch in sämtlichen Filmen die "Titelheldin" spielt.
Nach dem vorliegenden Film, der trotz des immensen Erfolgs seiner
Vorgänger gewaltig floppte (oder vielleicht ja gerade deswegen?),
zog sich Lucan frustriert und alkoholkrank aus dem Filmgeschäft
zurück und gab die "Old Mother Riley" fortan wieder
auf der Bühne. Seine Dauerpartnerin Kitty McShane, die als
Rileys Tochter eigentlich fester Bestandteil sämtlicher Filme
der Serie war, wirkte in diesem Film ebenfalls nicht mit, war sie
doch im richtigen Leben Lucans Ehefrau und auch seine Managerin,
doch Lucan und McShane hatten sich sowohl beruflich wie privat vollkommen
entzweit und den Dreharbeiten ging eine hässliche Scheidung
voraus, so das man sich dazu entschied, allein auf Lucan zu bauen.
Zudem hatte man ja noch einen weiteren Star an Bord, auf dessen
Zugkraft man setzte, nämlich niemand geringeren als
Bela "Dracula" Lugosi. Doch der war Anfang der 1950'er
Jahre bereits weit über seinen Karrierezenit hinaus. Lugosi,
in jenen Tagen bereits um die 70, war schwer morphiumsüchtig
und völlig abgebrannt, so pleite gar, dass er in England festsaß
und sich nicht einmal mehr die Rückreise in die Vereinigten
Staaten leisten konnte. Ins UK kam er eigentlich, weil er hier noch
einmal auf einer großen Theatertournee in seiner Paraderolle
als König der Vampire in der "Dracula" Bühnenfassung
von Hamilton Deane glänzen wollte. Lugosi hatte sich einen
Triumphzug ausgemalt, der ihm wieder Ruhm und Reichtum einbringen
sollte. Tatsächlich aber geriet die Tournee zum finanziellen
Fiasko und wurde schließlich mangels Interesse sogar gecancelt.
So also saß der alte Verschwender in einem billigen Hotel
und schlug sofort zu, als ihn das Angebot erreichte, den Dr. van
Hoosen zu spielen. Lugosi spielte seine Rolle durchaus agil und
mit Würde und sah sogar überraschend gut aus, dennoch,
ein Erfolg wurde der Film, wie bereits erwähnt, nicht. Lugosi
nahm seine 5000 $ Gage, kaufte sich eine Schiffspassage und sah
zu, dass er wieder in die USA kam, doch auch dort kam seine Karriere
bekanntlich nicht mehr sonderlich in Schwung. Schon bald sollte
er ja einen jungen Regisseur namens Edward D. Wood kennen lernen
und der Rest ist sozusagen Legende.
"Mother
Riles meets the Vampire" blieb also weit hinter den Erwartungen
aller Beteiligten zurück. Das englische Publikum mochte den
Film nicht sonderlich, weil er sich von lieb gewonnenen Bestandteilen
der Serie verabschiedet hatte, das amerikanische Publikum verstand
den englischen Humor nicht, die Kritiker warfen dem Film vor, er
sei altbacken geraten, die Serie sei insgesamt durch, der Humor
habe sich abgenutzt. Dies kann der Rezensent in der Form nicht wirklich
beurteilen, da er noch keinen der anderen Teile gesehen hat, aber
lustig ist der Film tatsächlich nicht. Die Gags sind völlig
albern und vorhersehbar, der "Mother Riley" Charakter
eher nervend als lustig und insgesamt wirkt aus heutiger Sicht alles
von mindestens einem Meter Staub bedeckt. Und mal im Ernst, wer
findet schon ältere Herren lustig, die in Frauenkleidern zotigen
Schabernack treiben? Sie verstehen was ich meine?
Wer vielleicht
mal Herrn Lugosi
in einer komischen Rolle sehen möchte, der greife lieber auf
den recht gelungenen Abbott
und Costello treffen Frankenstein zurück, den Universal
einige Jahre zuvor auf den Markt brachte, doch lässt sich abschließend
sagen, dass es dennoch letztlich Lugosi zugeschustert werden kann,
dass dem Film doch noch eine Fledermaus verliehen wird, denn der
rettet den hanswurstigen Slapstick ein wenig vor der vollkommenen
Katastrophe und verleiht ihm so was wie ein Quäntchen Würde,
mehr noch, er überrascht sogar damit, dass er trotz allem noch
eine überzeugend gute Figur abgibt.
Aber wie gesagt,
letztlich kenne ich das Original nicht, sondern nur eine stumme
und stark gekürzte Super 8 Fassung. Hat da wer leider gesagt?
Mmh, ehrlich gesagt, ob dieses Wort in dem Zusammenhang eingefügt
werden muss, ach, da streiten sich doch zwei Seel'n in meiner Brust
.


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