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Dark Species - Die Anderen   (OT: The Breed)

USA, 2001, Farbe, 87 min

 
Regie Michael Oblowitz
Produzent Motion Picture Corporation of America
Drehbuch Christos N. Cage/Ruth C. Fletcher
Kamera Chris Squires
Musik  
 
Adrian Paul Aaron Gray
Bokeem Woodbine Steven Grant
Bai Ling Lucy Westenra
Peter Halasz Cross
James Booth Fleming
Ming Lo Seward
Paul Collins Calmet

Die Zukunft wird finster. In einer Welt, die aus den Kulissen solcher Filme wie "Brazil" oder "Delicatessen" erschaffen sein könnte, ermitteln die beiden hartgesottenen NSA (sowas wie die Zukunftspolizei) Agents Steven Grant und sein Partner Phil im Fall eines verschwundenen Mädchens. Als sie auf ein verdächtiges Haus stoßen, trauen sie ihren Augen nicht. Die ausgeblutete Leiche des Mädchens hängt von der Decke und im Nebenzimmer kauert eine verdächtige Gestalt, die ein schauerliches Gelächter von sich gibt. Ehe die Cops wirklich reagieren können, beißt der Psychopath Phil die Kehle durch und wirft Steven aus dem Fenster. Fassungslos muß dieser mitansehen wie der Killer einem Insekt gleich die Hausfassade erklimmt und entkommt.

Grant nimmt an, sein Bericht würde bei seinen Vorgesetzten auf Unglauben stoßen, erstaunlicherweise ist dem nicht so. Er wird darüber aufgeklärt, dass seine Behörde bereits über ein Jahr von der Existenz der "Anderen" weiß, einem Volk, das der menschlichen Rasse in vielerlei Hinsicht überlegen ist, denn sie sind Vampire. Doch sie sind von anderer Natur, als man sie aus Funk und Fernsehen kennt. Der Großteil ist friedlich und bevorzugt eine Koexistenz mit den Menschen, statt Blut wird ein synthetischer Ersatzstoff konsumiert. Auch Grants neuer Partner, Aaron Gray, ist ein Vampir, was auf wenig Begeisterung bei dem Cop stößt, doch er sieht ein, wenn er einen vampirischen Killer zur Strecke bringen will, ist ein ebensolcher Verbündeter ein großer Vorteil. Dennoch begegnet er ihm zunächst mit Mißtrauen.

Durch Gray lernt Grant eine völlig fremde Welt kennen: die Stadt der Vampire, wo er deren Gründer, Dr. Cross und die attraktive aber zwielichtige Lucy Westenra (!) trifft, die er als verwirrend, doch höchst attraktiv empfindet, und auch wenn sie ein Vampir ist, die Libido siegt und die beiden finden in einer stürmischen Affäre zueinander.

Doch alsbald stößt das ungleiche Ermittlerduo Gray/Grant auf Vampire, die keinesfalls so friedlich sind, wie viele ihrer modernen Zeitgenossen, und die doch eher die traditionelle Art der vampirischen Ernährung bevorzugen um der Menschheit den Krieg erklären wollen. Sind die Morde also politisch motiviert? Terror-Vampire?

Aber auch auf Seiten der Menschen gibt es Verräter, so wissen Gray und Grant schon sehr bald nicht mehr, wem sie eigentlich noch trauen können und wer falsch spielt. Zwangsläufig müssen sie sich zusammenraufen. Nachdem viele Leichen ihren Weg pflastern, erkennen sie, das es eine unheilige Allianz zwischen dem menschlichen Wissenschaftler Dr. Flemming, der einen tödlichen Virus entwickelt hat, und Vampirguru Dr. Cross gibt. Das Schicksal beider Völker steht auf dem Spiel...


Hier haben wir mal wieder einen Streifen der augenblicklich recht trendigen Art "anderer" oder meinethalben "alternativer" Vampirfilme. Der Klappentext verspricht dann auch vollmundig eine "neue Generation der Vampire". Wer häufiger mal die Vampireworld besucht, dem wird sicher nicht entgangen sein, dass wir ja eigentlich eher der guten alten zugetan sind, weswegen sich unsere Begeisterung über "The Breed" auch durchaus in Grenzen hält. Zugegeben, es gibt durchaus originelle Elemente in diesem Film. Dem Film eine düstere Endzeitstimmung zu verpassen, die ein wenig anglehnt an "Blade Runner", den ersten zwei "Batman" Filmen von Tim Robbins oder die eingangs erwähnten "Brazil" und "Delicatessen" sind, das passt schon ganz gut. Hierzu sollte erwähnt sein, der Film wurde komplett in Budapest realisiert, es konnte also einerseits am Budget gespart werden, denn dort lässt es sich zu einem Bruchteil dessen, was man in Amerika berappen würde, drehen, andererseits fing sich die etwas morbide und irgendwie scheinbar vom Verfall geprägte Atmosphäre der Stadt ganz prima in Bildern ein.

Ein weiteres erstaunliches Element sind die Rassismusverweise. Die Szenerie erinnert manchmal an einen totalitären Staat a la Hitlerdeutschland oder das Russland der stalinistischen Ära (in dem es tragischerweise ebenfalls Judenpogrome gegeben hat), sowohl Vampire als auch Menschen haben beiderseits mit rassistischen Vorurteilen zu kämpfen, zudem werden wir im Verlauf des Films mit Aaron Grays Vergangenheit konfrontiert, der zu Lebzeiten ein polnischer Jude war und dessen Familie von den Nazis getötet wurde. Er selber wurde kurz vor seinem Tode von einem Unbekannten, im weiteren Verlauf stellen wir dann fest, es war Dr. Cross, vampirisiert und nahm Rache an den Mördern.

Dennoch muß man einfach insgesamt die abstruse und reichlich verworren inszenierte Handlung kritisieren. Der Hauptaugenmerk allerdings liegt mal wieder überdeutlich auf den Actionszenen. Ballereien en masse und abermals reichlich doofe und abgegriffene Macholabersprüche, wie sie leider unvermeidlich regelmässig in den typischen Buddiefilmchen vorkommen. Hätte man darauf verzichtet, und auch auf die Tatsache, dass die meisten der Aktionssequenzen in Slowmotion dargestelt sind, nun, die Laufzeit des Ganzen wäre locker um einiges reduziert gewesen.

Gut, wer derlei mag, wer beispielsweise Fan von "Blade" ist, der wird hier nicht schlecht bedient. Gefallen Euch hingegen eher Filme wie die alten Draculas oder ähnliches, dann ist dies hier nicht eben Euer Ding.

Ein reichlich mißlungener weil doch ziemlich gequälter "Gag" ist es außerdem, vielen der Figuren Namen aus irgendwelchen Vampirklassikern zu geben, wir begegnen neben Lucy Westenra z.B. einem Vampirwissenschaftler namens Orlock oder einem Herrn Seward. Was soll denn bitteschön der Quatsch? Insidergags? Drauf gesch...!
Aber, und hier noch mal Lob, die Darsteller machen ihre Sache insgesamt dann aber wieder ganz gut,

.Auch wenn "Fernsehhighlander" Adrian Paul mit Oberlippenbärtchen und öliger Mafiosifrisur eher wirkt wie ein Zwanziger-Jahre-Gigolo denn als mächtiger Vampir.
Rechnen wir das nun mal zusammen:
Ein paar nette Ideen in guter Kulisse minus abgehangener Klischees plus guter Darsteller in einem Low Budget Film = ergeben am Ende zwei Fledermäuse. Zwei bessere in seiner Klasse wohlangemerkt.

       



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