Blutdurst
(OT: Thirst)
Australien,1979, Farbe, 90 min |
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Regie:
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Rod
Hardy |
Produzenten:
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Drehbuch |
John
Pinkney |
Musik: |
Brian
May |
Kamera: |
Vincent
Monton |
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Chantal
Contouri |
Kate
Davis |
David
Hemmings |
Dr.
Fraser |
Henry
Silva |
Dr.
Gauss |
Max
Phipps |
Hodge |
Rod
Mullinar |
Derek |
Shirley
Cameron |
Mrs.
Barker |
Die
junge Kate Davis wird von einem Einbrecher betäubt und entführt.
Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich in den Fängen
einer ominösen Vampir-Bruderschaft. Doch die äußerlich
kultivierten Damen und Herren wollen keinesfalls das Blut der schönen
Dame trinken, viel mehr wollen sie Ihre Gesellschaft durch die Mitgliedschaft
Kates aufwerten, die nämlich niemand geringeres ist als die
letzte Nachfahrin der legendären "Blutgräfin"
Bathory, der berühmtesten aller Vampirinnen.
Kate
glaubt ihren "Gastgebern" kein Wort und ist auch nicht
bereit mitzuspielen, so beginnen diese andere Seiten mit der "Gräfin"
aufzuziehen. Der Durst nach Blut war immer stark in der Familie
derer von Bathory, so muss das auch bei Käthilein sein, er
muß nur geweckt werden. Um genau dies zu erreichen werden
Psychodrogen, Gehirnwäsche und Schocktherapien angewendet um
sie gefügig zu machen. Frau Dr. Barker (von Aktrice Shirley
Cameron in etwa so dargestellt wie eine Chefwärterin in einem
Frauenknastfilm) scheint ihr besonderes Vergnügen an Katies
"Konditionierung" zu haben, doch als diese schließlich
kurz vor dem Wahnsinn steht, bricht der sanfte Dr. Fraser die Behandlung
ab. Er versucht mit anderen Mitteln Kate auf die Seite der Vampire
zu bringen, doch als die schließlich erkennt, wo sie sich
eigentlich befindet, auf einer Art Menschenfarm nämlich, auf
der hunderte von Leuten reichlich paddelig vor sich hindämmern
und alle paar Tage zur Bluspende gerufen werden (respektive "gemolken"
werden), und mittels modernster Zapfanlagen langsam aber sicher
bis auf den letzten Tropfen entsaftet werden, ist Kate entsetzt
und versucht zu fliehen. Doch sie kommt nicht weit.
Nun
wird eine neue Schocktherapie angewendet. Bald weiß Kate nicht
mehr was Traum und Wirklichkeit ist, sie nimmt "Blutbäder",
ihr Haus scheint sie zu verschlingen und gewaltige unbeschreibliche
Monstren scheinen sie zu jagen. Doch ach, allmählich scheint
sich Kate mit dem Geschmack von Blut anzufreunden. In einer feierlichen
Zeremonie wird sie in die Bruderschaft aufgenommen.
Wieder
zu hause in ihr reguläres Leben entlasssen kann Kate allerdings
ihre neuen Triebe nicht mehr so recht kontrollieren und lutscht
sich durch die Reihen ihrer Freunde und Bekannten, bis schließlich
auch ihr Lover Derek samt schärfstem 70'er Jahre Schnauzbart
auf tragische Weise in die Ereignisse gerissen wird...
Irgendwie seltsam, dieser Film scheint einer Menge Leuten wirklich
zu gefallen, teilweise ist auch hier immer wieder von einem Kultfilm
die Rede und einige Kritiker sind gar voll des Lobes für "Blutwurst",
Verzeihung, "-durst"!
Mhm,
haben wir etwas verpasst, nicht verstanden oder haben wir vielleicht
einen anderen Film gesehen?
Der
Film ist schlicht und ergreifend schwach, schlecht gemacht, billig
und wirkt höchstens halbfertig. Immer wenn man meint, jetzt
geht es aber ordentlich los, ist es auch schon wieder vorbei. Was
bedrückend und alptraumhaft wirken soll, regt nur zum Gähnen
an. OK, zwei drei ordentliche Spezialeffekte gibt es, wie z.B. in
der Szene, in der der von Henry Silva gespielte Dr. Gauss vom Helikopter
in eine Hochspannungsleitung fällt und dann reichlich verbrutzelt
auf die Erde knallt, das ist echt nicht übel, auch an Kunstblut
wird eigentlich nicht gespart, das war es dann aber auch schon beinahe
an herausragendem bei "Thirst".
Die
Charaktere und ihre Handlungen sind nicht nachvollziehbar, bleiben
somit nicht mehr als Figuren. Die Schauspielveteranen David Hemmings
und der bereits erwähnte Henry Silva bleiben weit hinter ihren
Leistungen, doch es scheint, als sei der Film ohnehin einzig darauf
abgezielt, die Karriere der Hauptdarstellerin Chantal Contouri nach
vorn zu pushen (Besetzungscouch?).
Die
macht ihre Sache dann auch gar nicht mal so übel. Wie sie immer
wieder angstvoll ihre großen Augen aufreißt und die
Screamqueen gibt, ist gar nicht mal so schlecht, doch mit der großen
Karriere wurde es dennoch nichts. Madame ist nun in ihren Fünfzigern
und noch immer im B-Filmgeschäft tätig.
Eigentlich
hatten wir uns wegen der vielen Vorschußlorbeeren schon auf
den Film gefreut, doch wir wurden leider enttäuscht von Rod
Hardys Film. "Blutdurst" ist ein belangloser Billigfilm
ohne Spannung, Anspruch und Atmosphäre, Dutzendware aus Australien
(mal nicht aus Spanien oder Italien), Exploitation halt.
Wenige
gute Szenen sind allerdings sehenswert und die Grundidee mit den
Menschenfarmen ist ebenfalls nicht ohne, wenn vielleicht auch nicht
mehr ganz neu.
Wenigstens Chantal Contouri Fans werden ihren Spass an dem Film
haben.
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