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Blade - die Jagd geht weiter   (OT: Blade: The Series)

USA, 2006, Farbe ,13 x 45 min

 
Regie: Peter O'Fallon, Michael Robison, John Fawcett u.a.
Drehbuch: David S. Goyer, Geoff Johns, Geoffrey Johns, Barbara Nance
Produzenten: Ari Arad, Avi Arad, David S. Goyer, Jon Kroll
Musik: Ramin Djawadi
Kamera: Robert C. New
Kirk „Sticky Fingaz“ Jones Blade
Jill Wagner Krista Starr
Nelson Lee Shen
Neil Jackson Marcus Van Sciver
Jessica Gower Chase
Larry Poindexter Agent Ray Collins
David Palffy Fritz

1. Willkommen zu hause

Nachdem die junge Krista beim Krieg gegen den Terror im nahen Osten schwer verwundet wurde, sagt sie den G.I. Joes Lebewohl und kehrt nun wieder genesen zu ihrer Familie nach Detroit zurück. Doch die Wiedersehensfreude währt nur kurz, denn ihr Zwillingsbruder Zack wird erschossen aufgefunden. Die Polizei in Person des korrupten Cops Boone erklärt ihr, er sei Angehöriger einer Gang gewesen und vermutlich einer bewaffneten Auseinandersetzung zum Opfer gefallen, doch die toughe Krista mag dies nicht recht glauben. So macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach der Wahrheit und kreuzt dabei den Weg des geheimnisvollen Vampirjägers Blade. Bald ist klar, dass der "Daywalker" und Krista dem gleichen Herrn auf der Schliche sind: dem einflussreichen Marcus van Sciver nämlich, der hinter der Maske des erfolgreichen Biedermannes und Wohltäters sinistres plant und nicht nur die Herrschaft über das Reich der Vampire an sich zu reißen gedenkt. Christa und Blade beschließen, doppelt gemoppelt hält besser und tun sich zu einem Team zusammen…
Enttäuschender Start!

2. Die Wandlung

Schockschwerenot! Krista wird von Marcus entführt und vampirisiert. Während er versucht, sie auf seine dunkle Seite zu ziehen, arbeiten seine Wissenschaftler akribisch an der Herstellung des Aurora-Serums, einem Wirkstoff, der die Vampire fortan unempfindlich gegen Knoblauch und Silber machen soll. Marcus Leibwächter Fritz erprobt als erster das Mittelchen und kommt prompt unserem Titelhelden vor die Fäuste. Tatsächlich bringt Fritze Blade sogar in arge Bedrängnis, dennoch kann der entkommen. Er stellt Krista und offenbart ihr, dass Zack, ihr verstorbener Bruder, in Wirklichkeit sein Agent, sein verdeckter Kontaktmann zu den Vampiren war, und letztlich für die gerechte Sache gestorben ist. Er händigt Krista sein Serum aus, mit dem auch er seinen eigenen Blutdurst unterdrückt, und bietet ihr die Möglichkeit an, den Tod Zacks zu rächen, für den niemand anderer als Marcus van Sciver verantwortlich ist. Welchen Weg wird Krista fortan gehen: folgt sie dem Blutdurst, den Verlockungen ihrer neuen Existenz, oder schließt sie sich den Vampirjägern an?
Der zweite Teil bietet durchaus eine Steigerung gegenüber der ersten Episode, wenngleich auch die Serie noch weit davon entfernt ist, wirklich zu rocken!


3. Das Ash Labor

Krista, noch immer in den Händen Marcus', leidet nach wie vor an den Folgen ihrer Transformation. Heimlich spritzt sie sich Blades Serum, um ihren Blutdurst zu stillen. Alldieweil macht eine neue Droge auf den Straßen Detroits die Runde: Ash - Vampirasche! Blade erfährt, dass der Dealer Kain der große Mann auf dem Markt ist. Auch Winston, Marcus Freund, Gönner und Kontaktmann im hohen Rat der Vampire, fällt Kain zum Opfer. Marcus plant einen finalen Angriff auf das Ash Labor und schickt ein Kommando, dem auch Krista angehört, auf den Weg, die Brutzelbude zu zerstören und Kain in die ewigen Jagdgründe reisen zu lassen. Doch die Dealer stellen den Vampiren eine Falle. Fritz, den Marcus tunlichst aus der Schusslinie halten möchte, will er doch verhindern, dass Blade über ihn an eine Probe des Aurora-Serums, dass dieser in sich trägt, kommt, ergreift blutlüstern Eigeninitiative und stellt sich erneut bei der Aktion Blade. Ein Kampf auf Leben und tot entbrennt, doch bevor Blade ihn unschädlich machen kann, enthauptet Krista Fritz und kommt dabei beinahe selber um. Blade interpretiert ihre Tat richtig: Krista ist nun sein Kontakt in den engsten Zirkel um den gefährlichen Marcus van Sciver. Ist dies des Daywalkers letzte Chance gegen eine neue Rasse von Supervampiren?
Diesmal geriet's doch ziemlich wirr!


4. Der Spieler

Krista erholt sich allmählich von ihren schweren Verletzungen, die sie sich beim Kampf im Ash-Labor zuzog. Sie verspricht Blade, ihm eine Probe des ominösen Aurora-Gebräus zu besorgen, doch Marcus Sicherheitsvorkehrungen machen dies schier unmöglich. Alldieweil führt der abtrünnige Vampir und Glücksspieler Sands Blade in ein Versuchslabor, in welchem er selber von Marcus Schergen gefangen gehalten und für Experimente missbraucht worden war, doch die Fledermäuse sind bereits ausgeflogen. Stattdessen erwartet eine mutierte Horde zombiger Untoter Blade und seinen Partner Shen - Produkte fehlgeschlagener Versuche der Vampirwissenschaftler! Blade erkennt, die Zeit drängt. Er ist sich sicher, dass ein menschlicher Forscher van Sciver dabei unterstützt, das Teufelszeug zusammenzubrauen, und genau den gilt es zu finden, bevor es zu spät ist.
Actionlastiger als die Vorgängerfolge, aber von ähnlich bekloppter, wirrer Handlung.


5. Bad Blood

Blade spürt Dr. Vonner, den vermeintlichen Erzeuger von Aurora auf, doch bevor dieser Informationen liefern kann, treibt er sich freiwillig mehrere Unzen Blei durch sein Großhirn, was nicht eben seinem Weiterleben förderlich ist. Hernach wird der Action-Mann von den Bad Blood entführt, der Gang, der er dereinst selber angehörte und die er in frühester Jugend mit dem Vampir-Virus infizierte. Die Gangmen wollen Blade an Marcus ausliefern und sollen im Gegenzug Einzug in dessen Clan halten, das Haus von Chthon. Doch Hilfe naht bereits in Person von Blades Helferlein Shen, dem offiziellen TV- Nachfolger Abe Whistlers…
Unterdessen bereitet sich Krista auf ein bizarres Ritual vor, mit dessen Hilfe sie eine Verbindung zum korrupten Cop Boone, den sie einst als erstes Opfer vampirisierte, erzeugen soll, denn dieser ist inzwischen völlig außer Kontrolle geraten. Das Problem hierbei: lässt sich Krista auf das "Blutbad" ein, so könnte sie sich danach in eine reißende Bestie verwandeln, sie wäre nie wieder die Selbe wie zuvor…
Unplausible Episode, wenn auch nicht ohne Dramatik und mit Gespür für Rasanz inszeniert. Insgesamt über dem Durchschnitt!

6. Schwanger mit dem Bösen

Blade und Shen entdecken unter den Patienten des verstorbenen Dr. Vonner die junge schwangere Vanessa, die offenbar ein vampirisches Kind austrägt. Doch bevor Blade ihrer habhaft werden kann, wird sie von Marcus Leuten entführt und nach Berlin gebracht, wo sie ihr Kind im "Mellinger Institut" zur Welt bringen soll. Der Daywalker begibt sich ebenfalls in die deutsche Hauptstadt, befreit Vanessa und jagt kurzerhand den ganzen Laden in die Luft.
Daheim in Detroit beginnt Marcus allmählich der Wind ins Gesicht zu blasen. Der hohe Rat der Vampire ist unzufrieden über die ausbleibenden Fortschritte in der Aurora-Forschung. Zudem sorgt Boone, der eine gewaltige Blutspur hinter sich her zieht, für Verdruss, plant dieser doch, sich mit dem Clan des abgründigen Dameks zu verbünden und blutige Rache an Marcus und Chthon zu nehmen.
Als Marcus bemerkt, dass Krista eine Probe des Aurora-Serums gestohlen hat, stellt er sie vor die Wahl: sie kann an seiner Seite leben oder mit dem Rest der Welt sterben. Noch ahnt er nicht, dass sie Blades Agentin ist, doch uns schwant ganz allmählich, dass Marcus etwas richtig Fieses plant…
Gelungene Action und unerwartete Wendungen in der Story ließen diese Episode zur bislang besten der Serie geraten. Kurzweilige Unterhaltung, grimmiger Humor und plausible Action. Langsam wird's ja doch noch was…


7. Niederkunft

Blade und Vanessa fliehen nach Paris, überall lauern ihnen die Häscher Marcus' auf, der Vanessa unbedingt in seine Gewalt bringen will. Es stellt sich heraus, das diese eigentlich der Überzeugung war, im Auftrag Dr. Vonners lediglich als Leihmutter zu fungieren, nicht aber die Saat des Bösen auszutragen. Ein befreundeter Arzt Blades erkennt schließlich die ganze schreckliche Wahrheit: Vanessa ist weder mit einem menschlichen noch einem vampirischen Kind schwanger, sondern dient lediglich als Wirtin einer unheimlichen Flüssigkeit, die in ihr heranreift. Aurora?
Indes schickt Marcus Krista nach Paris, um die Flüssigkeit wieder zu beschaffen, koste es, was es wolle. Blade stimmt zu ihr das Gebräu auszuhändigen, behält aber eine kleine Probe des Blubbersaftes zurück, um es zu analysieren.
Damek stellt Marcus und Charlotte, der Abgesandten des hohen Rates, ein Ultimatum: Entweder sein Haus wird binnen Wochenfrist wieder in den Rat aufgenommen, oder es werde Blut in gigantischen Mengen fließen. Mmmhh, Bluuut….
Wieder eine eher schwache Episode, in der zwar reichlich geballert und an Ketchup nicht gespart wird, dafür ist die Geschichte doof bis abstrus und die Gesamthandlung verzettelt sich allmählich ganz schön. Zudem sind Blades esoterische Visionen von seiner eigenen schwangeren Mutter reichlich unfreiwillig erheiternd, was wohl auch mit den Schauspielkünsten des Hauptdarstellers zusammenhängt…


8. Tödliche Heilung

Krista, die inzwischen weiß, dass ihre Mutter den Kampf gegen ihre Leukämie zu verlieren droht, sieht nur noch einen Ausweg ihr zu helfen: die Mutti muss vampirisiert werden. Heimlich verschafft sie sich Blades Blutersatzstoff, um sie nach ihrer Wandlung zu ernähren, doch da betritt ein unerwarteter Feind die Bühne…
Blade und seine Leute hegen inzwischen den Verdacht, dass Marcus van Scivers wahre Intention gar nicht die Herstellung eines Serums ist, der die Blutsauger gegen ihre Schwächen immun machen soll (Aurora), sondern dass er vielmehr ein Virus zu züchten scheint, dass entweder seine vampirische Konkurrenz oder aber die Menschheit vom Angesicht der Erde fegen soll. Gruselig…
Doch dem Daywalker bleibt keine Zeit, sich hierüber Gedanken zu machen, denn es geht ein Killer um, der alle alten Freunde Blades meuchelt, solche, die ihn begleitet haben, als er noch ein kleiner Junge namens Eric Brooke war, und dies gibt dem Zuschauer die Gelegenheit, tief in die Vergangenheit des dunklen Helden einzutauchen, sein erstes Treffen mit dem noch jungen Abraham Whistler und seine Wandlung mitzuerleben.
Da erfährt Blade, das sein tot geglaubter Vater noch lebt und der Killer auf der Suche nach diesem ist…
Wow, tatsächlich kommt zum ersten Mal wirklich Spannung und atmosphärische Dichte auf, und auch die Rückblenden, welche Blades Kindheit und seinen Werdegang beleuchten, sind überaus gelungen. Würde die Gesamtstory nicht weiter vor sich hin holpern und wenig Schlüssiges liefern, so hätte man hier durchaus vier Punkte vergeben können (von den schauspielerischen Leistungen wollen wir zudem lieber schweigen, denn hierzu gibt es gleich noch reichlich Gezeter.) So reicht es dann leider nur zu dreien. Aber immerhin, diese Episode markiert eindrucksvoll den absoluten bisherigen (einsamen?) Höhepunkt der Serie.


9. Alte Liebe

Krista hat ihre im Sterben liegende Mutter gewandelt, doch bevor diese Blades Serum erhalten kann, flieht sie zu ihrem Schwager - Kristas Onkel - und trinkt dessen Blut. Blade muss ihn töten um zu verhindern, dass auch er zum Blutsauger wird. Krista bittet Blade und Shen um Hilfe bei der Suche nach ihrer Mutter, doch sie muss bald einsehen, dass hier jede Hilfe zu spät kommt: sie muss ihre Mutter töten! Nun hat sie ihre gesamte Familie verloren…
Marcus Vertraute Chase reist in dessen Auftrag nach Las Vegas, um dort ihren ersten Auftrag zu erfüllen, seit sie in Berlin fast umgekommen wäre, doch sie versagt.
Als sie dort eine alte Liebe wieder trifft, einen abtrünnigen "Reinblut" Vampir, sieht Marcus seine Chance gekommen, seinen Plan allmählich in die Tat umzusetzen und seine neue Waffe zu testen: totale Vernichtung der reinblütigen Vampire und somit die Auslöschung des hohen Rates durch einen neuartigen Giftstoff, entwickelt von Dr. Vonner, gezüchtet von vermeintlich schwangeren menschlichen Frauen. Das also ist des Pudels Kern!
Der clevere FBI-Agent Collins, der noch immer der Spur Boones folgt, erkennt allmählich, welchen Wesenheiten er sich da in den Weg stellt. Doch wem kann er noch trauen?
Es war fast klar, das hohe Niveau der Vorgängerepisode konnte nicht gehalten werden. Regie und schauspielerische Leistungen reichen nicht aus, um die von der Story vorgegebene Dramatik entsprechend umzusetzen. Der Titelheld selber spielt diesmal kaum eine große Rolle.


10. Vertrauter Feind

Marcus weiht die von ihrem Verlust und ihrer Trauer völlig überwältigte Krista in ein altes Geheimnis ein, die telepathische Verbundenheit mit dem, der einen anderen Vampir gewandelt hat. So erlebt Krista die Geschichte van Scivers, dem Verlust seiner über alles geliebten Frau, die von dem Blutsauger Damek getötet wurde, und seiner eigenen Vampirwerdung. Sie empfindet Mitleid mit ihm und fühlt sich ihm verbunden. Ist sie nun für Blade verloren?
Damek erscheint bei Marcus und fordert nun, da er vom hohen Rat rehabilitiert ist und seinen Sitz dort zurück erhalten hat, einen Anteil an den Geschäften Marcus', schließlich ist er ein Reinblut und steht somit etliche Stufen höher auf der Hierarchie als Marcus, der nur ein Gewandelter ist. Rasend vor Wut und Rachegelüsten liefert sich Marcus einen mörderischen Kampf mit Damek und tötet diesen schließlich - ein unaussprechliches Verbrechen in den Reihen der Vampire. Schon bald durchschaut Charlotte Marcus' Verrat und beschließt dessen Tod, schließlich steht die Existenz aller reinblütigen Vampire auf dem Spiel…
Collins muss inzwischen erkennen, dass auch höchste Regierungskreise von den Vampiren unterwandert sind, sogar sein eigener Vorgesetzter ist ein Vampirsklave. Er begreift, der einzige, der ihm bei seinem Kampf gegen die Blutsauger noch helfen kann, ist Bade, der Daywalker…
Wieder mal eine Episode, bei der einiges stimmt und die gewiss über dem Durchschnitt steht und trotzdem letztlich am eigenen Dampf erstickt, sozusagen. Zwar steuern wir allmählich ohne jeden Zweifel mit gewaltigen Schritten auf das Grande Finale zu und sehen mächtig viel für das Medium TV erstaunlich blutige Action, aber leider kommt mal wieder die angemessene Dramatik zu kurz, wenngleich auch nicht
so arg wie schon etliche male zuvor. Zu viel versprochen, zu wenig gehalten.


11. Der weiße Prinz

Die junge Bethany sorgt sich um ihre verschwundene Schwester, die in einer Nu Metal Kneipe jobbte, und bittet Shen um Hilfe bei der Suche nach ihr. Er und Blade finden bald heraus, dass sie sich in den Klauen eines wahnsinnigen vampirischen Serienmörders befindet, der der "weiße Prinz" genannt wird und sich selber für einen Engel hält. Natürlich gelingt dem dynamischen Duo die Rettung der jungen Frau, doch sie haben sich noch mit ganz anderen Problemen herumzuschlagen, denn schließlich befindet sich Krista gerade am Scheideweg. Gibt sie ihrer dunklen Seite nach und wählt den Weg des Blutes oder bleibt sie weiter tugendhaft in Blades Team?
Und noch jemandes Loyalität wird auf eine harte Probe gestellt: Marcus Vertraute Chase erhält von Reinblut Charlotte ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann. Oder doch?
Klar, der Subplot mit dem weißen Prinzen ist schon ziemlich bei Thomas Harris' "Rotem Drachen", der Vorgeschichte des "Schweigens der Lämmer", abgekupfert und mit ein wenig "Leatherface"-Optik angereichert, aber dennoch weiß das zu unterhalten, auch weil man diesmal die Figur des Shen, die immer vielschichtiger und interessanter gerät, ein wenig mehr in die Mitte des Geschehens gerückt hat. Auf der Zielgerade beginnt die Serie nun tatsächlich doch noch beinahe zu rocken, um einen alten Faden aufzugreifen. Eine gute 2 in diesem Fall!


12. Monster

Van Scivers Plan, die Reinblutvampire mit einem tödlichen Virus vom Angesicht der Erde zu fegen, nimmt allmählich Gestalt an, doch zunächst muss er sich die lästige Charlotte vom Hals schaffen, die seine Ränke zu durchkreuzen droht. Mit Chase Hilfe schmuggelt er eine Bombe an Bord ihres Jets, doch sie und ihr Diener überleben den Absturz. Mit List und Tücke gelingt es den Beiden, sich die Bevölkerung einer Kleinstadt vampirisch gefügig zu machen.
Blade, der sich unverzüglich zu der Absturzstelle des Fliegers aufmacht, erhält unerwartete Hilfe vom Ex-G-Man Collins. Gemeinsam müssen sich die beiden Vampirjäger nun durch die Reihen der vampirisierten Kleinstädter kämpfen, was beinahe ein wenig Zombie-Atmosphäre aufkommen lässt. Schließlich stirbt Collins den Heldentod, dafür kann Blade aber auch Charlotte eliminieren. Ring frei zur letzten Runde. Wird Blade getreu dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" handeln und van Sciver unterstützen? Was wird das Finale bringen?
Wie gesagt, so ganz allmählich gewinnt man dann die Serie doch ein wenig lieb und fühlt sich ganz gut unterhalten von dem ganzen Quatsch, der aber nun wirklich ziemlich Fahrt aufnimmt und einem hoffentlich fulminanten Finale entgegengeht. Ein Extrapunkt gibt es diesmal für das Augenzwinkern, mit dem man sich hier vor dem amerikanischen Horrorfilm der 1970'er und 1980'er Jahre verbeugt, das ist tatsächlich recht gut gelungen, auch wenn dem Bodycount in dem Fall vielleicht noch ein wenig mehr Raum hätte geschaffen werden können. Dennoch, gelungen und unterhaltsam.


13. Das Konklave

Willkommen zum Grande Finale…
Allmählich versammeln sich die Reinblutvampire von Chthon in Toronto zum Konklave, auf dem Marcus seine ultimative Waffe präsentieren soll: Aurora! Doch der geneigte Zuschauer weiß längst, das Gebräu funktioniert ja gar nicht, und Herr van Sciver wartet nur darauf, den Lauf der vampirischen Geschichte neu zu schreiben, indem er die Reinblüter mit seinem Virus vernichtet um selber nach der Krone zu greifen. Das kann Blade nur recht sein. Doch bevor dieser ins Geschehen eingreifen kann, hat er sich zunächst um ärgeres zu kümmern, denn Marcus Truppen stürmen seinen Unterschlupf in gewaltiger Überzahl. Noch bevor er alles in die Luft jagen kann, gelingt es den Blutsaugern unter Führung der durchtriebenen Chase Shen zu entführen. Man wähnt Blade tot, doch so schnell wechselt ein Daywalker nicht seine Ernährungsgewohnheiten, folglich hat er auch nicht ins Gras gebissen!
Shen wird in Marcus Domizil gefoltert, doch er gibt nichts preis. Krista gelingt es, ihm ein Skalpell zuzuspielen, mit dem er sich befreien kann. Er und Blade reisen nach Toronto.
Van Sciver wähnt sich am Gipfel seines Ruhmes als er vor den hohen Rat tritt, doch er ist längst durch die Verräterin Chase enttarnt worden, seine Leute wurden getötet, der Anschlag ist fehlgeschlagen. Auftritt Blade, der den Kampfstoff versprüht und den hohen Rat eliminiert. Er lässt Marcus und Krista entkommen, um seinen Krieg gegen die Vampire mit ihrer Hilfe fortführen zu können, doch auch Chase konnte entkommen.
In der finalen Szene begegnen wir noch einmal Marcus van Sciver und Krista, letztere in akuter Bedrängnis, würgt ein wütender Marcus sie doch arg und stellt ihr die finstere Frage, wann sie denn eigentlich damit anfing, Blades Agentin zu sein….
Das also nun war sie, die vorerst(?) letzte Episode, die natürlich eine Menge Fragen offen ließ und mit einem richtig bösen Cliffhanger in eine zweite Season überleiten sollte, die - zumindest bislang - nie gedreht worden ist. Doch dazu gleich mehr. Das Endgame jedenfalls konnte nicht wirklich halten, was die letzten Episoden verhießen…


Nein, große Fans von David S. Goyers Kinotrilogie um den dunklen, schweigsamen Vampirkiller Blade waren wir Bewohner der Vampire-World wahrlich nie. Zudem, spätestens nach dem doch gar nicht mal so üblen zweiten Teil, der vom guten Guillermo del Toro inszeniert worden war, hatte man ja bereits das Gefühl, das Konzept habe sich nun erschöpft, die Geschichte sei zu Ende erzählt. Doch Goyer legte noch einen nach und nahm in Trinity, in dem ein müde wirkender Titelheld schließlich gegen einen der schlechtesten Draculas der Filmgeschichte antrat, sogar selber auf dem Klappstuhl Platz, auf dessen Rückenlehne das Wort ‚Regisseur' steht. Das Ergebnis war in jeglicher Hinsicht ein Flop, künstlerisch wie auch in der finanziellen Auswertung. Doch so mochte Goyer die Blade-Saga, die ihm offenbar sehr am Herzen lag/liegt, nicht enden lassen. Da Wesley Snipes, der ursprüngliche Darsteller der Titelfigur, aber bereits öffentlich sein Desinteresse daran bekundet hatte, den Daywalker ein viertes Mal zu verkörpern (er hatte ja auch zu jener Zeit ohnehin ganz andere Probleme, solche mit dem US-Fiskus nämlich, dem er Summen in Millionenhöhe vorenthalten haben soll, was die Beamten mit wenig Humor aufnahmen, wie man sich vorstellen kann) und die Damen und Herren, welche bei der Produktionsfirma New Line Cinema den Geldspeicher hüten, diesen unter gegebenen Umständen nicht für einen weiteren Blade Kinofilm öffnen mochten, entwickelte Goyer für Spike TV das Konzept einer Blade Fernsehserie, was grundsätzlich gar nicht mal eine schlechte Idee ist, hat man doch in einer solchen die Möglichkeit, sowohl eine Geschichte wie auch die darin auftretenden Figuren ganz anders auszubauen und zu entwickeln, als dies in einem vielleicht 120 Minuten langen Kinofilm machbar ist. Außerdem haben Niveau und Qualität so manch einer Fernsehserie der letzten Jahre locker den durchschnittlichen Hollywoodfilm in den Schatten gestellt, man denke da nur etwa an Highlights wie "Battlestar Galactica" oder "Rom", nur um mal zwei jüngere Beispiele zu listen. Das also machte doch schließlich auch uns neugierig.

Doch schon während der ersten Episode machte sich ein Gefühl der Enttäuschung breit, und irgendeine besserwisserische Stimme nörgelte tief unten aus dem Inneren, siehste', das hab' ich doch gewusst! Dabei war das Design der Serie gar nicht mal schlecht, übertraf vielleicht sogar noch den Look der Filme. Auch der schicke schwarzrote Vorspann, der Erinnerungen an den 1970'er Actionfilm weckte und somit vielleicht den Charme und diese gewisse Coolness verhieß, wusste zu gefallen, aber das war es dann auch schon beinahe. Theoretisch sollte der Film zeitlich an Kinofilm 3 anknüpfen, doch Figuren wie Hannibal King oder Abigail Whistler tauchen in der Serie nicht auf. Gut, das stört überhaupt nicht, schließlich nervte am letzten Film irgendwie alles. Nun haben wir einen jungen Asiaten an Blades Seite, der auf den Namen Shen hört und ein absolutes Universalgenie ist. Er ist Superingenieur, Waffenschmied, Computerüberfachmann, Kampfsportexperte, spricht kantonesisch und sieht auch noch gut aus. Warum aber dieser talentierte junge Mann mit den vielen Fertigkeiten ausgerechnet ein Leben im Untergrund an Blades Seite führt, das bleibt bis zum Ende der Serie (und darüber hinaus, wie es wohl scheint) offen. Und überhaupt, Blade! Man mag von Wesley Snipes als Schauspieler halten, was man mag, aber die Rolle des Vampire jagenden Superhelden lag ihm einfach. Er machte in den Kampf- und Actionszenen stets eine gute Figur, hatte diese physische Präsenz, die eine solche Rolle erfordert, vermittelte diesen gewissen Eindruck von Unbesiegbarkeit und gleichzeitig von Lässigkeit. Dass er aber keine Lust mehr auf die Rolle hatte, wissen wir ja bereits, folglich musste man sich also darauf einstellen, dass der Daywalker ein anderes Gesicht haben würde. Dies lieh ihm nun der HipHop B-Promi Kirk "Sticky Fingaz" Jones, der um es gleich vorweg zu nehmen, keinesfalls gleichermaßen als Idealbesetzung durchgehen kann. Zwar kann auch "Sticky Fingaz" ganz schön finster dreinschauen und nennt mächtige Bizeps Muckis sein eigen, das war es dann aber leider auch schon. Schauspielerisch hat der Kerl gar nichts drauf, ein Gesichtsausdruck musste für die gesamte Serie reichen. Auch in den Kampfszenen kann Mr. Jones seinem Vorgänger nicht den Holzpflock reichen, denn da wirkt er steif und ungelenk, seine Bewegungsabläufe sind unpräzise, auch wenn sich das in den späteren Episoden ein wenig relativierte und man scheinbar die Choreografien seinem Stil besser anzupassen wusste. Dennoch, wo Snipes wie jemand wirkte, der den Begriff Martial Arts verstanden und verinnerlicht hatte, kommt Jones rüber wie ein Kirmesboxer, unelegant, dafür aber mit hartem Punch.

Die anderen Darsteller wussten durch die Bank eben so wenig zu überzeugen, weder Platinblondchen Jessica Gower als intrigante Vampirin Chase, erst recht nicht Jill Wagner als toughe Krista oder Neil Jackson als Marcus van Sciver, dessen Rolle als Superschurke und Antagonist Blades ohnehin zu wenig Tiefgang ins Drehbuch geschrieben wurde. Oder lag das doch eher nur an den bescheidenen schauspielerischen Mitteln Jacksons? Der einzige, der halbwegs annehmbare Leistungen an den Tag legt, ist Nelson Lee als Shen, dessen Charakter es aber leider erst in den letzten Episoden ein wenig erlaubt war, aus dem Schatten seines großen starken Freundes zu treten Hier hat Goyer starke Möglichkeiten verschenkt.

Mit dem Format der TV-Serie wusste er scheinbar ohnehin nicht viel anzufangen, denn der rote Faden, die eigentliche Rahmenhandlung, der Plot, wie auch immer man es nennen will, kommt überhaupt nicht in die Pötte. Immer wieder schweift Goyer ab in Subplots, die nicht richtig zu Ende erzählt werden, führt den Zuschauer auf Fährten, welche zu Staub zerfallen, baut riesige Logiklöcher in die Geschichte und stiftet allenthalben mehr Verwirrung als Antworten zu liefern. Da kann natürlich auch nur schwer echte Spannung aufkommen. So ist es auch kein Wunder, dass in den USA von Folge zu Folge weniger Zuschauer mitverfolgen mochten, was aus dem Haus von Chthon wird. In einem samstagnächtlichen Sendemarathon wurde die Serie dann noch einmal gezeigt, diesmal sogar ungeschnitten, und konnte in der Form eine Steigerung der Einschaltquoten um fast 40% gegenüber den schlechtesten Sendeergebnissen der Erstverwertung verbuchen. Doch auch dieser Umstand vermochte nicht das Herz der Menschen zu erweichen, welche diesmal den Geldspeicher von Spike TV verwalteten. Weitere Hoffnungen auf ein Fortsetzen der Reihe schöpft Goyer aus der Auslandsverwertung der Serie, die sich bislang prächtig in andere Länder verkaufen ließ und dort erfolgreich ausgestrahlt wurde. Was aber schert einen amerikanischen Manager schon das Ausland?
Man darf wohl nun davon ausgehen, dass sich die Saga um den großen, düsteren Vampirjäger endgültig erledigt hat, was zwar eigentlich nicht wirklich schade ist, dennoch begann ich ja wie bereits geschildert, die Serie am Ende doch beinahe noch ein wenig lieb zu gewinnen. Oder war das einfach nur die Gewohnheit? Mmh….

Die Punkteauswertung erfolgte erstmals nach streng mathematischem Muster. Es waren dreizehn Episoden zu sehen, zählt man hierbei die vergebenen Punktzahlen der einzelnen Episoden zusammen und dividiert diese durch 13, so erhält man als Gesamtergebnis eine Summe von 1,84, was am Ende bedeutet, es sind dort unten zwei Fledermäuse zu sehen, und das bedeutet schlussendlich ausreichend und trifft den Nagel (oder den Pflock) ziemlich deutlich auf das flach breite hintere Ende!
Wer jetzt noch mehr Blade braucht, der greife zur DVD Box der Serie, die sicher bald auch in der ungeschnittenen Version mit manch einem Sonderkaufanreiz unter dem Christbaum liegen kann. Alle anderen, durchatmen, jetzt ist es vorbei!



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