Blade
- die Jagd geht weiter (OT: Blade:
The Series)
USA, 2006, Farbe ,13 x 45 min |
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Regie:
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Peter
O'Fallon, Michael Robison, John Fawcett u.a. |
Drehbuch: |
David
S. Goyer, Geoff Johns, Geoffrey Johns, Barbara Nance |
Produzenten:
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Ari
Arad, Avi Arad, David S. Goyer, Jon Kroll |
Musik: |
Ramin
Djawadi |
Kamera: |
Robert
C. New |
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Kirk
Sticky Fingaz Jones |
Blade
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Jill
Wagner |
Krista
Starr |
Nelson
Lee |
Shen |
Neil
Jackson |
Marcus
Van Sciver |
Jessica
Gower |
Chase |
Larry
Poindexter |
Agent
Ray Collins |
David
Palffy |
Fritz |
1. Willkommen
zu hause
Nachdem die
junge Krista beim Krieg gegen den Terror im nahen Osten schwer verwundet
wurde, sagt sie den G.I. Joes Lebewohl und kehrt nun wieder genesen
zu ihrer Familie nach Detroit zurück. Doch die Wiedersehensfreude
währt nur kurz, denn ihr Zwillingsbruder Zack wird erschossen
aufgefunden. Die Polizei in Person des korrupten Cops Boone erklärt
ihr, er sei Angehöriger einer Gang gewesen und vermutlich einer
bewaffneten Auseinandersetzung zum Opfer gefallen, doch die toughe
Krista mag dies nicht recht glauben. So macht sie sich auf eigene
Faust auf die Suche nach der Wahrheit und kreuzt dabei den Weg des
geheimnisvollen Vampirjägers Blade. Bald ist klar, dass der
"Daywalker" und Krista dem gleichen Herrn auf der Schliche
sind: dem einflussreichen Marcus van Sciver nämlich, der hinter
der Maske des erfolgreichen Biedermannes und Wohltäters sinistres
plant und nicht nur die Herrschaft über das Reich der Vampire
an sich zu reißen gedenkt. Christa und Blade beschließen,
doppelt gemoppelt hält besser und tun sich zu einem Team zusammen
Enttäuschender Start!
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2. Die Wandlung
Schockschwerenot!
Krista wird von Marcus entführt und vampirisiert. Während
er versucht, sie auf seine dunkle Seite zu ziehen, arbeiten seine
Wissenschaftler akribisch an der Herstellung des Aurora-Serums,
einem Wirkstoff, der die Vampire fortan unempfindlich gegen Knoblauch
und Silber machen soll. Marcus Leibwächter Fritz erprobt als
erster das Mittelchen und kommt prompt unserem Titelhelden vor die
Fäuste. Tatsächlich bringt Fritze Blade sogar in arge
Bedrängnis, dennoch kann der entkommen. Er stellt Krista und
offenbart ihr, dass Zack, ihr verstorbener Bruder, in Wirklichkeit
sein Agent, sein verdeckter Kontaktmann zu den Vampiren war, und
letztlich für die gerechte Sache gestorben ist. Er händigt
Krista sein Serum aus, mit dem auch er seinen eigenen Blutdurst
unterdrückt, und bietet ihr die Möglichkeit an, den Tod
Zacks zu rächen, für den niemand anderer als Marcus van
Sciver verantwortlich ist. Welchen Weg wird Krista fortan gehen:
folgt sie dem Blutdurst, den Verlockungen ihrer neuen Existenz,
oder schließt sie sich den Vampirjägern an?
Der zweite Teil bietet durchaus eine Steigerung gegenüber der
ersten Episode, wenngleich auch die Serie noch weit davon entfernt
ist, wirklich zu rocken!
3. Das Ash Labor
Krista, noch
immer in den Händen Marcus', leidet nach wie vor an den Folgen
ihrer Transformation. Heimlich spritzt sie sich Blades Serum, um
ihren Blutdurst zu stillen. Alldieweil macht eine neue Droge auf
den Straßen Detroits die Runde: Ash - Vampirasche! Blade erfährt,
dass der Dealer Kain der große Mann auf dem Markt ist. Auch
Winston, Marcus Freund, Gönner und Kontaktmann im hohen Rat
der Vampire, fällt Kain zum Opfer. Marcus plant einen finalen
Angriff auf das Ash Labor und schickt ein Kommando, dem auch Krista
angehört, auf den Weg, die Brutzelbude zu zerstören und
Kain in die ewigen Jagdgründe reisen zu lassen. Doch die Dealer
stellen den Vampiren eine Falle. Fritz, den Marcus tunlichst aus
der Schusslinie halten möchte, will er doch verhindern, dass
Blade über ihn an eine Probe des Aurora-Serums, dass dieser
in sich trägt, kommt, ergreift blutlüstern Eigeninitiative
und stellt sich erneut bei der Aktion Blade. Ein Kampf auf Leben
und tot entbrennt, doch bevor Blade ihn unschädlich machen
kann, enthauptet Krista Fritz und kommt dabei beinahe selber um.
Blade interpretiert ihre Tat richtig: Krista ist nun sein Kontakt
in den engsten Zirkel um den gefährlichen Marcus van Sciver.
Ist dies des Daywalkers letzte Chance gegen eine neue Rasse von
Supervampiren?
Diesmal geriet's doch ziemlich wirr!
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4. Der Spieler
Krista erholt
sich allmählich von ihren schweren Verletzungen, die sie sich
beim Kampf im Ash-Labor zuzog. Sie verspricht Blade, ihm eine Probe
des ominösen Aurora-Gebräus zu besorgen, doch Marcus Sicherheitsvorkehrungen
machen dies schier unmöglich. Alldieweil führt der abtrünnige
Vampir und Glücksspieler Sands Blade in ein Versuchslabor,
in welchem er selber von Marcus Schergen gefangen gehalten und für
Experimente missbraucht worden war, doch die Fledermäuse sind
bereits ausgeflogen. Stattdessen erwartet eine mutierte Horde zombiger
Untoter Blade und seinen Partner Shen - Produkte fehlgeschlagener
Versuche der Vampirwissenschaftler! Blade erkennt, die Zeit drängt.
Er ist sich sicher, dass ein menschlicher Forscher van Sciver dabei
unterstützt, das Teufelszeug zusammenzubrauen, und genau den
gilt es zu finden, bevor es zu spät ist.
Actionlastiger als die Vorgängerfolge, aber von ähnlich
bekloppter, wirrer Handlung.
5. Bad Blood
Blade spürt
Dr. Vonner, den vermeintlichen Erzeuger von Aurora auf, doch bevor
dieser Informationen liefern kann, treibt er sich freiwillig mehrere
Unzen Blei durch sein Großhirn, was nicht eben seinem Weiterleben
förderlich ist. Hernach wird der Action-Mann von den Bad Blood
entführt, der Gang, der er dereinst selber angehörte und
die er in frühester Jugend mit dem Vampir-Virus infizierte.
Die Gangmen wollen Blade an Marcus ausliefern und sollen im Gegenzug
Einzug in dessen Clan halten, das Haus von Chthon. Doch Hilfe naht
bereits in Person von Blades Helferlein Shen, dem offiziellen TV-
Nachfolger Abe Whistlers
Unterdessen bereitet sich Krista auf ein bizarres Ritual vor, mit
dessen Hilfe sie eine Verbindung zum korrupten Cop Boone, den sie
einst als erstes Opfer vampirisierte, erzeugen soll, denn dieser
ist inzwischen völlig außer Kontrolle geraten. Das Problem
hierbei: lässt sich Krista auf das "Blutbad" ein,
so könnte sie sich danach in eine reißende Bestie verwandeln,
sie wäre nie wieder die Selbe wie zuvor
Unplausible Episode, wenn auch nicht ohne Dramatik und mit Gespür
für Rasanz inszeniert. Insgesamt über dem Durchschnitt!
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6. Schwanger
mit dem Bösen
Blade und Shen
entdecken unter den Patienten des verstorbenen Dr. Vonner die junge
schwangere Vanessa, die offenbar ein vampirisches Kind austrägt.
Doch bevor Blade ihrer habhaft werden kann, wird sie von Marcus
Leuten entführt und nach Berlin gebracht, wo sie ihr Kind im
"Mellinger Institut" zur Welt bringen soll. Der Daywalker
begibt sich ebenfalls in die deutsche Hauptstadt, befreit Vanessa
und jagt kurzerhand den ganzen Laden in die Luft.
Daheim in Detroit beginnt Marcus allmählich der Wind ins Gesicht
zu blasen. Der hohe Rat der Vampire ist unzufrieden über die
ausbleibenden Fortschritte in der Aurora-Forschung. Zudem sorgt
Boone, der eine gewaltige Blutspur hinter sich her zieht, für
Verdruss, plant dieser doch, sich mit dem Clan des abgründigen
Dameks zu verbünden und blutige Rache an Marcus und Chthon
zu nehmen.
Als Marcus bemerkt, dass Krista eine Probe des Aurora-Serums gestohlen
hat, stellt er sie vor die Wahl: sie kann an seiner Seite leben
oder mit dem Rest der Welt sterben. Noch ahnt er nicht, dass sie
Blades Agentin ist, doch uns schwant ganz allmählich, dass
Marcus etwas richtig Fieses plant
Gelungene Action und unerwartete Wendungen in der Story ließen
diese Episode zur bislang besten der Serie geraten. Kurzweilige
Unterhaltung, grimmiger Humor und plausible Action. Langsam wird's
ja doch noch was
7. Niederkunft
Blade und Vanessa
fliehen nach Paris, überall lauern ihnen die Häscher Marcus'
auf, der Vanessa unbedingt in seine Gewalt bringen will. Es stellt
sich heraus, das diese eigentlich der Überzeugung war, im Auftrag
Dr. Vonners lediglich als Leihmutter zu fungieren, nicht aber die
Saat des Bösen auszutragen. Ein befreundeter Arzt Blades erkennt
schließlich die ganze schreckliche Wahrheit: Vanessa ist weder
mit einem menschlichen noch einem vampirischen Kind schwanger, sondern
dient lediglich als Wirtin einer unheimlichen Flüssigkeit,
die in ihr heranreift. Aurora?
Indes schickt Marcus Krista nach Paris, um die Flüssigkeit
wieder zu beschaffen, koste es, was es wolle. Blade stimmt zu ihr
das Gebräu auszuhändigen, behält aber eine kleine
Probe des Blubbersaftes zurück, um es zu analysieren.
Damek stellt Marcus und Charlotte, der Abgesandten des hohen Rates,
ein Ultimatum: Entweder sein Haus wird binnen Wochenfrist wieder
in den Rat aufgenommen, oder es werde Blut in gigantischen Mengen
fließen. Mmmhh, Bluuut
.
Wieder eine eher schwache Episode, in der zwar reichlich geballert
und an Ketchup nicht gespart wird, dafür ist die Geschichte
doof bis abstrus und die Gesamthandlung verzettelt sich allmählich
ganz schön. Zudem sind Blades esoterische Visionen von seiner
eigenen schwangeren Mutter reichlich unfreiwillig erheiternd, was
wohl auch mit den Schauspielkünsten des Hauptdarstellers zusammenhängt
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8. Tödliche Heilung
Krista, die
inzwischen weiß, dass ihre Mutter den Kampf gegen ihre Leukämie
zu verlieren droht, sieht nur noch einen Ausweg ihr zu helfen: die
Mutti muss vampirisiert werden. Heimlich verschafft sie sich Blades
Blutersatzstoff, um sie nach ihrer Wandlung zu ernähren, doch
da betritt ein unerwarteter Feind die Bühne
Blade und seine Leute hegen inzwischen den Verdacht, dass Marcus
van Scivers wahre Intention gar nicht die Herstellung eines Serums
ist, der die Blutsauger gegen ihre Schwächen immun machen soll
(Aurora), sondern dass er vielmehr ein Virus zu züchten scheint,
dass entweder seine vampirische Konkurrenz oder aber die Menschheit
vom Angesicht der Erde fegen soll. Gruselig
Doch dem Daywalker bleibt keine Zeit, sich hierüber Gedanken
zu machen, denn es geht ein Killer um, der alle alten Freunde Blades
meuchelt, solche, die ihn begleitet haben, als er noch ein kleiner
Junge namens Eric Brooke war, und dies gibt dem Zuschauer die Gelegenheit,
tief in die Vergangenheit des dunklen Helden einzutauchen, sein
erstes Treffen mit dem noch jungen Abraham Whistler und seine Wandlung
mitzuerleben.
Da erfährt Blade, das sein tot geglaubter Vater noch lebt und
der Killer auf der Suche nach diesem ist
Wow, tatsächlich kommt zum ersten Mal wirklich Spannung und
atmosphärische Dichte auf, und auch die Rückblenden, welche
Blades Kindheit und seinen Werdegang beleuchten, sind überaus
gelungen. Würde die Gesamtstory nicht weiter vor sich hin holpern
und wenig Schlüssiges liefern, so hätte man hier durchaus
vier Punkte vergeben können (von den schauspielerischen Leistungen
wollen wir zudem lieber schweigen, denn hierzu gibt es gleich noch
reichlich Gezeter.) So reicht es dann leider nur zu dreien. Aber
immerhin, diese Episode markiert eindrucksvoll den absoluten bisherigen
(einsamen?) Höhepunkt der Serie.
9. Alte Liebe
Krista hat ihre
im Sterben liegende Mutter gewandelt, doch bevor diese Blades Serum
erhalten kann, flieht sie zu ihrem Schwager - Kristas Onkel - und
trinkt dessen Blut. Blade muss ihn töten um zu verhindern,
dass auch er zum Blutsauger wird. Krista bittet Blade und Shen um
Hilfe bei der Suche nach ihrer Mutter, doch sie muss bald einsehen,
dass hier jede Hilfe zu spät kommt: sie muss ihre Mutter töten!
Nun hat sie ihre gesamte Familie verloren
Marcus Vertraute Chase reist in dessen Auftrag nach Las Vegas, um
dort ihren ersten Auftrag zu erfüllen, seit sie in Berlin fast
umgekommen wäre, doch sie versagt.
Als sie dort eine alte Liebe wieder trifft, einen abtrünnigen
"Reinblut" Vampir, sieht Marcus seine Chance gekommen,
seinen Plan allmählich in die Tat umzusetzen und seine neue
Waffe zu testen: totale Vernichtung der reinblütigen Vampire
und somit die Auslöschung des hohen Rates durch einen neuartigen
Giftstoff, entwickelt von Dr. Vonner, gezüchtet von vermeintlich
schwangeren menschlichen Frauen. Das also ist des Pudels Kern!
Der clevere FBI-Agent Collins, der noch immer der Spur Boones folgt,
erkennt allmählich, welchen Wesenheiten er sich da in den Weg
stellt. Doch wem kann er noch trauen?
Es war fast klar, das hohe Niveau der Vorgängerepisode konnte
nicht gehalten werden. Regie und schauspielerische Leistungen reichen
nicht aus, um die von der Story vorgegebene Dramatik entsprechend
umzusetzen. Der Titelheld selber spielt diesmal kaum eine große
Rolle.
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10. Vertrauter Feind
Marcus weiht
die von ihrem Verlust und ihrer Trauer völlig überwältigte
Krista in ein altes Geheimnis ein, die telepathische Verbundenheit
mit dem, der einen anderen Vampir gewandelt hat. So erlebt Krista
die Geschichte van Scivers, dem Verlust seiner über alles geliebten
Frau, die von dem Blutsauger Damek getötet wurde, und seiner
eigenen Vampirwerdung. Sie empfindet Mitleid mit ihm und fühlt
sich ihm verbunden. Ist sie nun für Blade verloren?
Damek erscheint bei Marcus und fordert nun, da er vom hohen Rat
rehabilitiert ist und seinen Sitz dort zurück erhalten hat,
einen Anteil an den Geschäften Marcus', schließlich ist
er ein Reinblut und steht somit etliche Stufen höher auf der
Hierarchie als Marcus, der nur ein Gewandelter ist. Rasend vor Wut
und Rachegelüsten liefert sich Marcus einen mörderischen
Kampf mit Damek und tötet diesen schließlich - ein unaussprechliches
Verbrechen in den Reihen der Vampire. Schon bald durchschaut Charlotte
Marcus' Verrat und beschließt dessen Tod, schließlich
steht die Existenz aller reinblütigen Vampire auf dem Spiel
Collins muss inzwischen erkennen, dass auch höchste Regierungskreise
von den Vampiren unterwandert sind, sogar sein eigener Vorgesetzter
ist ein Vampirsklave. Er begreift, der einzige, der ihm bei seinem
Kampf gegen die Blutsauger noch helfen kann, ist Bade, der Daywalker
Wieder mal eine Episode, bei der einiges stimmt und die gewiss über
dem Durchschnitt steht und trotzdem letztlich am eigenen Dampf erstickt,
sozusagen. Zwar steuern wir allmählich ohne jeden Zweifel mit
gewaltigen Schritten auf das Grande Finale zu und sehen mächtig
viel für das Medium TV erstaunlich blutige Action, aber leider
kommt mal wieder die angemessene Dramatik zu kurz, wenngleich auch
nichtso
arg wie schon etliche male zuvor. Zu viel versprochen, zu wenig
gehalten.
11. Der weiße Prinz
Die junge Bethany
sorgt sich um ihre verschwundene Schwester, die in einer Nu Metal
Kneipe jobbte, und bittet Shen um Hilfe bei der Suche nach ihr.
Er und Blade finden bald heraus, dass sie sich in den Klauen eines
wahnsinnigen vampirischen Serienmörders befindet, der der "weiße
Prinz" genannt wird und sich selber für einen Engel hält.
Natürlich gelingt dem dynamischen Duo die Rettung der jungen
Frau, doch sie haben sich noch mit ganz anderen Problemen herumzuschlagen,
denn schließlich befindet sich Krista gerade am Scheideweg.
Gibt sie ihrer dunklen Seite nach und wählt den Weg des Blutes
oder bleibt sie weiter tugendhaft in Blades Team?
Und noch jemandes Loyalität wird auf eine harte Probe gestellt:
Marcus Vertraute Chase erhält von Reinblut Charlotte ein Angebot,
das sie nicht ablehnen kann. Oder doch?
Klar, der Subplot mit dem weißen Prinzen ist schon ziemlich
bei Thomas Harris' "Rotem Drachen", der Vorgeschichte
des "Schweigens der Lämmer", abgekupfert und mit
ein wenig "Leatherface"-Optik angereichert, aber dennoch
weiß das zu unterhalten, auch weil man diesmal die Figur des
Shen, die immer vielschichtiger und interessanter gerät, ein
wenig mehr in die Mitte des Geschehens gerückt hat. Auf der
Zielgerade beginnt die Serie nun tatsächlich doch noch beinahe
zu rocken, um einen alten Faden aufzugreifen. Eine gute 2 in diesem
Fall!
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12. Monster
Van Scivers
Plan, die Reinblutvampire mit einem tödlichen Virus vom Angesicht
der Erde zu fegen, nimmt allmählich Gestalt an, doch zunächst
muss er sich die lästige Charlotte vom Hals schaffen, die seine
Ränke zu durchkreuzen droht. Mit Chase Hilfe schmuggelt er
eine Bombe an Bord ihres Jets, doch sie und ihr Diener überleben
den Absturz. Mit List und Tücke gelingt es den Beiden, sich
die Bevölkerung einer Kleinstadt vampirisch gefügig zu
machen.
Blade, der sich unverzüglich zu der Absturzstelle des Fliegers
aufmacht, erhält unerwartete Hilfe vom Ex-G-Man Collins. Gemeinsam
müssen sich die beiden Vampirjäger nun durch die Reihen
der vampirisierten Kleinstädter kämpfen, was beinahe ein
wenig Zombie-Atmosphäre aufkommen lässt. Schließlich
stirbt Collins den Heldentod, dafür kann Blade aber auch Charlotte
eliminieren. Ring frei zur letzten Runde. Wird Blade getreu dem
Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" handeln
und van Sciver unterstützen? Was wird das Finale bringen?
Wie gesagt, so ganz allmählich gewinnt man dann die Serie doch
ein wenig lieb und fühlt sich ganz gut unterhalten von dem
ganzen Quatsch, der aber nun wirklich ziemlich Fahrt aufnimmt und
einem hoffentlich fulminanten Finale entgegengeht. Ein Extrapunkt
gibt es diesmal für das Augenzwinkern, mit dem man sich hier
vor dem amerikanischen Horrorfilm der 1970'er und 1980'er Jahre
verbeugt, das ist tatsächlich recht gut gelungen, auch wenn
dem Bodycount in dem Fall vielleicht noch ein wenig mehr Raum hätte
geschaffen werden können. Dennoch, gelungen und unterhaltsam.
13. Das Konklave
Willkommen zum
Grande Finale
Allmählich versammeln sich die Reinblutvampire von Chthon in
Toronto zum Konklave, auf dem Marcus seine ultimative Waffe präsentieren
soll: Aurora! Doch der geneigte Zuschauer weiß längst,
das Gebräu funktioniert ja gar nicht, und Herr van Sciver wartet
nur darauf, den Lauf der vampirischen Geschichte neu zu schreiben,
indem er die Reinblüter mit seinem Virus vernichtet um selber
nach der Krone zu greifen. Das kann Blade nur recht sein. Doch bevor
dieser ins Geschehen eingreifen kann, hat er sich zunächst
um ärgeres zu kümmern, denn Marcus Truppen stürmen
seinen Unterschlupf in gewaltiger Überzahl. Noch bevor er alles
in die Luft jagen kann, gelingt es den Blutsaugern unter Führung
der durchtriebenen Chase Shen zu entführen. Man wähnt
Blade tot, doch so schnell wechselt ein Daywalker nicht seine Ernährungsgewohnheiten,
folglich hat er auch nicht ins Gras gebissen!
Shen wird in Marcus Domizil gefoltert, doch er gibt nichts preis.
Krista gelingt es, ihm ein Skalpell zuzuspielen, mit dem er sich
befreien kann. Er und Blade reisen nach Toronto.
Van Sciver wähnt sich am Gipfel seines Ruhmes als er vor den
hohen Rat tritt, doch er ist längst durch die Verräterin
Chase enttarnt worden, seine Leute wurden getötet, der Anschlag
ist fehlgeschlagen. Auftritt Blade, der den Kampfstoff versprüht
und den hohen Rat eliminiert. Er lässt Marcus und Krista entkommen,
um seinen Krieg gegen die Vampire mit ihrer Hilfe fortführen
zu können, doch auch Chase konnte entkommen.
In der finalen Szene begegnen wir noch einmal Marcus van Sciver
und Krista, letztere in akuter Bedrängnis, würgt ein wütender
Marcus sie doch arg und stellt ihr die finstere Frage, wann sie
denn eigentlich damit anfing, Blades Agentin zu sein
.
Das also nun war sie, die vorerst(?) letzte Episode, die natürlich
eine Menge Fragen offen ließ und mit einem richtig bösen
Cliffhanger in eine zweite Season überleiten sollte, die -
zumindest bislang - nie gedreht worden ist. Doch dazu gleich mehr.
Das Endgame jedenfalls konnte nicht wirklich halten, was die letzten
Episoden verhießen
Nein, große
Fans von David S. Goyers Kinotrilogie um den dunklen, schweigsamen
Vampirkiller Blade waren wir Bewohner der Vampire-World wahrlich
nie. Zudem, spätestens nach dem doch gar nicht mal so üblen
zweiten Teil, der vom guten Guillermo del Toro inszeniert worden
war, hatte man ja bereits das Gefühl, das Konzept habe sich
nun erschöpft, die Geschichte sei zu Ende erzählt. Doch
Goyer legte noch einen nach und nahm in Trinity, in dem ein müde
wirkender Titelheld schließlich gegen einen der schlechtesten
Draculas der Filmgeschichte antrat, sogar selber auf dem Klappstuhl
Platz, auf dessen Rückenlehne das Wort Regisseur' steht.
Das Ergebnis war in jeglicher Hinsicht ein Flop, künstlerisch
wie auch in der finanziellen Auswertung. Doch so mochte Goyer die
Blade-Saga, die ihm offenbar sehr am Herzen lag/liegt, nicht enden
lassen. Da Wesley Snipes, der ursprüngliche Darsteller der
Titelfigur, aber bereits öffentlich sein Desinteresse daran
bekundet hatte, den Daywalker ein viertes Mal zu verkörpern
(er hatte ja auch zu jener Zeit ohnehin ganz andere Probleme, solche
mit dem US-Fiskus nämlich, dem er Summen in Millionenhöhe
vorenthalten haben soll, was die Beamten mit wenig Humor aufnahmen,
wie man sich vorstellen kann) und die Damen und Herren, welche bei
der Produktionsfirma New Line Cinema den Geldspeicher hüten,
diesen unter gegebenen Umständen nicht für einen weiteren
Blade Kinofilm öffnen mochten, entwickelte Goyer für Spike
TV das Konzept einer Blade Fernsehserie, was grundsätzlich
gar nicht mal eine schlechte Idee ist, hat man doch in einer solchen
die Möglichkeit, sowohl eine Geschichte wie auch die darin
auftretenden Figuren ganz anders auszubauen und zu entwickeln, als
dies in einem vielleicht 120 Minuten langen Kinofilm machbar ist.
Außerdem haben Niveau und Qualität so manch einer Fernsehserie
der letzten Jahre locker den durchschnittlichen Hollywoodfilm in
den Schatten gestellt, man denke da nur etwa an Highlights wie "Battlestar
Galactica" oder "Rom", nur um mal zwei jüngere
Beispiele zu listen. Das also machte doch schließlich auch
uns neugierig.
Doch schon während
der ersten Episode machte sich ein Gefühl der Enttäuschung
breit, und irgendeine besserwisserische Stimme nörgelte tief
unten aus dem Inneren, siehste', das hab' ich doch gewusst! Dabei
war das Design der Serie gar nicht mal schlecht, übertraf vielleicht
sogar noch den Look der Filme. Auch der schicke schwarzrote Vorspann,
der Erinnerungen an den 1970'er Actionfilm weckte und somit vielleicht
den Charme und diese gewisse Coolness verhieß, wusste zu gefallen,
aber das war es dann auch schon beinahe. Theoretisch sollte der
Film zeitlich an Kinofilm 3 anknüpfen, doch Figuren wie Hannibal
King oder Abigail Whistler tauchen in der Serie nicht auf. Gut,
das stört überhaupt nicht, schließlich nervte am
letzten Film irgendwie alles. Nun haben wir einen jungen Asiaten
an Blades Seite, der auf den Namen Shen hört und ein absolutes
Universalgenie ist. Er ist Superingenieur, Waffenschmied, Computerüberfachmann,
Kampfsportexperte, spricht kantonesisch und sieht auch noch gut
aus. Warum aber dieser talentierte junge Mann mit den vielen Fertigkeiten
ausgerechnet ein Leben im Untergrund an Blades Seite führt,
das bleibt bis zum Ende der Serie (und darüber hinaus, wie
es wohl scheint) offen. Und überhaupt, Blade! Man mag von Wesley
Snipes als Schauspieler halten, was man mag, aber die Rolle des
Vampire jagenden Superhelden lag ihm einfach. Er machte in den Kampf-
und Actionszenen stets eine gute Figur, hatte diese physische Präsenz,
die eine solche Rolle erfordert, vermittelte diesen gewissen Eindruck
von Unbesiegbarkeit und gleichzeitig von Lässigkeit. Dass er
aber keine Lust mehr auf die Rolle hatte, wissen wir ja bereits,
folglich musste man sich also darauf einstellen, dass der Daywalker
ein anderes Gesicht haben würde. Dies lieh ihm nun der HipHop
B-Promi Kirk "Sticky Fingaz" Jones, der um es gleich vorweg
zu nehmen, keinesfalls gleichermaßen als Idealbesetzung durchgehen
kann. Zwar kann auch "Sticky Fingaz" ganz schön finster
dreinschauen und nennt mächtige Bizeps Muckis sein eigen, das
war es dann aber leider auch schon. Schauspielerisch hat der Kerl
gar nichts drauf, ein Gesichtsausdruck musste für die gesamte
Serie reichen. Auch in den Kampfszenen kann Mr. Jones seinem Vorgänger
nicht den Holzpflock reichen, denn da wirkt er steif und ungelenk,
seine Bewegungsabläufe sind unpräzise, auch wenn sich
das in den späteren Episoden ein wenig relativierte und man
scheinbar die Choreografien seinem Stil besser anzupassen wusste.
Dennoch, wo Snipes wie jemand wirkte, der den Begriff Martial Arts
verstanden und verinnerlicht hatte, kommt Jones rüber wie ein
Kirmesboxer, unelegant, dafür aber mit hartem Punch.
Die anderen
Darsteller wussten durch die Bank eben so wenig zu überzeugen,
weder Platinblondchen Jessica Gower als intrigante Vampirin Chase,
erst recht nicht Jill Wagner als toughe Krista oder Neil Jackson
als Marcus van Sciver, dessen Rolle als Superschurke und Antagonist
Blades ohnehin zu wenig Tiefgang ins Drehbuch geschrieben wurde.
Oder lag das doch eher nur an den bescheidenen schauspielerischen
Mitteln Jacksons? Der einzige, der halbwegs annehmbare Leistungen
an den Tag legt, ist Nelson Lee als Shen, dessen Charakter es aber
leider erst in den letzten Episoden ein wenig erlaubt war, aus dem
Schatten seines großen starken Freundes zu treten Hier hat
Goyer starke Möglichkeiten verschenkt.
Mit dem Format
der TV-Serie wusste er scheinbar ohnehin nicht viel anzufangen,
denn der rote Faden, die eigentliche Rahmenhandlung, der Plot, wie
auch immer man es nennen will, kommt überhaupt nicht in die
Pötte. Immer wieder schweift Goyer ab in Subplots, die nicht
richtig zu Ende erzählt werden, führt den Zuschauer auf
Fährten, welche zu Staub zerfallen, baut riesige Logiklöcher
in die Geschichte und stiftet allenthalben mehr Verwirrung als Antworten
zu liefern. Da kann natürlich auch nur schwer echte Spannung
aufkommen. So ist es auch kein Wunder, dass in den USA von Folge
zu Folge weniger Zuschauer mitverfolgen mochten, was aus dem Haus
von Chthon wird. In einem samstagnächtlichen Sendemarathon
wurde die Serie dann noch einmal gezeigt, diesmal sogar ungeschnitten,
und konnte in der Form eine Steigerung der Einschaltquoten um fast
40% gegenüber den schlechtesten Sendeergebnissen der Erstverwertung
verbuchen. Doch auch dieser Umstand vermochte nicht das Herz der
Menschen zu erweichen, welche diesmal den Geldspeicher von Spike
TV verwalteten. Weitere Hoffnungen auf ein Fortsetzen der Reihe
schöpft Goyer aus der Auslandsverwertung der Serie, die sich
bislang prächtig in andere Länder verkaufen ließ
und dort erfolgreich ausgestrahlt wurde. Was aber schert einen amerikanischen
Manager schon das Ausland?
Man darf wohl nun davon ausgehen, dass sich die Saga um den großen,
düsteren Vampirjäger endgültig erledigt hat, was
zwar eigentlich nicht wirklich schade ist, dennoch begann ich ja
wie bereits geschildert, die Serie am Ende doch beinahe noch ein
wenig lieb zu gewinnen. Oder war das einfach nur die Gewohnheit?
Mmh
.
Die Punkteauswertung
erfolgte erstmals nach streng mathematischem Muster. Es waren dreizehn
Episoden zu sehen, zählt man hierbei die vergebenen Punktzahlen
der einzelnen Episoden zusammen und dividiert diese durch 13, so
erhält man als Gesamtergebnis eine Summe von 1,84, was am Ende
bedeutet, es sind dort unten zwei Fledermäuse zu sehen, und
das bedeutet schlussendlich ausreichend und trifft den Nagel (oder
den Pflock) ziemlich deutlich auf das flach breite hintere Ende!
Wer jetzt noch mehr Blade braucht, der greife zur DVD Box der Serie,
die sicher bald auch in der ungeschnittenen Version mit manch einem
Sonderkaufanreiz unter dem Christbaum liegen kann. Alle anderen,
durchatmen, jetzt ist es vorbei!
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