Bats
- fliegende Teufel
(OT: Bats)
AKA:
Blood Moon
Kaum
ist es Nacht, wird die Luft erfüllt vom Geräusch schlagender
Flügel und angsteinflößender Schreie. Schwärme
genetisch veränderter Fledermäuse ziehen grausam mordend
über Texas. Im Rahmen eins Regierungsexperiments zu intelligenten,
bösartigen und alleszerfleischenden Bestien mutiert, drohen
sie sich über das ganze Land auszubreiten. Im Sturzflug greifen
sie alle lebenden Wesen an, die ihnen vor den Radar kommen. Die
unerschrockene Zoologin und Fledermaus-Spezialistin Dr. Sheila Casper
(Dina Meyer - "Dragonheart"), ihr Assistet Jimy (Leon
- "Waiting to Exhale - Warten auf Mr. Right" und Sheriff
Emmett Kimsey (Lou Diamond Phillips - "The Big Hit" )
versuchen die genmanipulierten Kreaturen aufzuholen: ein Wettlauf
gegen das Dunkel der Nacht - und gegen das Militär, das in
seiner Ignoranz alle rettenden Bemühungen zu zerstören
droht.
Regisseur
Louis Morneau ("Retroactive", "Final Judgement -
Henker im Messgewand") inszenierte mit BATS - FLIEGENDE TEUFEL
einen spannenden Horrorstreifen, der garantiert für schweißnasse
Hände sorgt! Ihre schlummernden Ängste vor dem Dunkel
der Nacht werden zum realen Alptraum...
Des
Menschen größte Bedrohung ist er selber in seinem Streben,
dem Schöpfer gleich zu sein, dies ist eine unabdingbare Binsenweisheit
nahezu aller "Mad Scientist" Filme.
Wieder einmal hat ein durchgedrehter Wissenschaftler seine Arbeit
etwas zu Ernst genommen und Gott gespielt: statt nur die Erbmasse
von Chiropteren, sprich Fledermäusen, zu erforschen, bastelte
er lieber gleich an der selben rum um Exemplare besagter Spezies
zu intelligenten fliegenden Killern mutieren zu lassen, die sich
rasend schnell vermehren können, und infiziert die Flugsäuger
zusätzlich noch mit einem Virus, der ihre Blutlust ungemein
steigert.
Die
"fliegenden Teufel" fallen nun schwärmeweise über
Kleinstädte im südlichen Texas her und metzeln Menschen
was das Zeug hält. Nun beginnt der Einsatz unserer drei Helden.
Die Biologin Dr. Caspers (Achtung Klischee: junge geniale weibliche
Wissenschaftlerin, die natürlich super aussieht), ihr Assistent
Jimmy (Achtung Klischee, lustiger schwarzer Mann) und Sheriff Kimsey
(Achtung Klischee, amerikanischer Kleinstadtpolizist, der ständig
Sätze sagt wie "Das ist meine Stadt und meine Aufgabe
ist es, deren Bewohner zu schützen") nehmen den Kampf
auf. Nach etlichen Attacken durch die Chiropteren und dem fehlgeschlagenen
Versuch, die Höhle der Mutanten zu finden durch das Anbringen
eines Peilsenders an ein Exemplar, das von seinen Artgenossen getötet
wird, entdecken sie schließlich in einer stillgelegten Mine
doch noch das "Basislager" der mörderischen Flattermänner.
Todesmutig waten nun der Sheriff und die Expertin in Schutzanzügen
knietif durch Fledermausdung um den schlafenden Schwärmen mittels
einer Art Eiskanone den Garaus zu machen. Natürlich mißlingt
dies, denn die bösen Viecher erwachen und stürzen sich
auf die zwei Wackeren, die nun um ihr Leben rennen müssen.
In der letzten Sekunde gelingt es dem lustigen schwarzen Jimmy den
Eingang zu der verlassenen Mine zu sprengen. Für die Fledermäuse
gibt es kein Entkommen mehr, Texas ist gerettet. Yippiieiyeih.
Einmal
mehr haben wir das Vampirthema etwas großzügiger ausgelegt,
denn natürlich ist "Bats" kein eigentlicher Vampirfilm,
aber den assoziativen Bezug von der blutlüsternen Fledermaus
zu den bekannten und beliebten Untoten sollte man ja eigentlich
hinbekommen, oder? Dennoch ist der Film natürlich wesentlich
näher dran an den üblichen "Beast vs Man" Streifen
als an sämtlichen Draculafilmen.
Was
für Viecher haben die Menschheit nicht schon bedroht, Vögel,
Haie, Spinnen, Killerbienen, Ameisen, Saurier, diesmal sind es halt
Fledermäuse. Regiesseur Morneau hat natürlich bei einer
Vielzahl seiner Vorgänger schamlos abgekupfert, teilweise fühlt
man sich gleich szenenweise an Hitchcocks "Vögel"
erinnert ( ohne das Morneau freilich dessen Genius für Suspense
erreicht), manchmal zitiert er andere Filme. Das macht er eigentlich
gar nicht mal so schlecht, will sagen, "Bats" ist im Grunde
ein solider B-Film seiner Klasse und somit leidlich unterhaltsam,
Spannung oder Grusel kommen allerdings selten auf, dazu ist wiederum
das ganze Spektakel zu vorhesehbar. Um die reine Geschichte zu erzählen
hätte es sicher keine 87 Minuten gebraucht, so dünn ist
sie eigentlich, zudem wird sie aufgebläht durch allerlei Unfug.
Wozu beispielsweise riskieren Sheriff und Biologin in der Fledermaushöhle
ihr Leben, wenn es doch auch möglich ist, die olle Grotte einfach
in die Luft zu jagen, was ja am Ende auch gemacht wird? Logisch
ist das alles nicht, klarer Punktabzug für Drehbuchautor John
Logan deshalb, der ja seinerzeit an Ridley Scotts wirklich gutem
"Gladiator" mitschrieb, bei Soloarbeiten aber den Bogen
nicht so raus zu haben scheint.
Die
Special FX sind insgesamt nicht unansehnlich, wenn auch nicht gerade
ILM Standard, so dürften sie doch den Großteil des Budgets
verschlungen haben, denn die "Stars" dieses Films, Lou
Diamond Phillips ( u. a. "La Bamba") und Dina Meyer (
u. a. "Starship Troopers" und "Dragonheart")
tanzen ja eher in der zweiten Reihe und dürften für Hollywoodverhältnisse
preiswert gewesen sein.
"Bats"
bietet zwar letztlich nichts, was man nicht schon mal irgendwo anders
gesehen hätte, ist aber insgesamt dennoch einigermaßen
unterhaltsam, gerade auch weil manchmal herrlich unfreiwillig komisch.
Nicht
unerwähnt bleiben sollte schließlich die beste Szene
des gesamten Films, der wirklich gelungene Schlußgag nämlich,
der, nur so viel wird verraten, ein genreübliches Klischee
schwer auf die Schippe nimmt. Von derlei hätte man gern mehr
in dem Film gesehen.
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