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Bats - fliegende Teufel   (OT: Bats)
AKA: Blood Moon

USA,1999, Farbe, 87 min

 
Regie: Louis Morneau
Drehbuch: John Logan
Produzenten: Brad Jenkel, Louise Rosner
Musik Graeme Revell
Kamera: George Mooradian
 
Dina Meyer Dr. Sheila Casper
Lou Diamond Phillips Sheriff Emmett Kimsey
Leon Jimmy
Bob Gunton Dr. Alexander McCabe
Carlos Jacott Dr. Tobe Hodge

Kaum ist es Nacht, wird die Luft erfüllt vom Geräusch schlagender Flügel und angsteinflößender Schreie. Schwärme genetisch veränderter Fledermäuse ziehen grausam mordend über Texas. Im Rahmen eins Regierungsexperiments zu intelligenten, bösartigen und alleszerfleischenden Bestien mutiert, drohen sie sich über das ganze Land auszubreiten. Im Sturzflug greifen sie alle lebenden Wesen an, die ihnen vor den Radar kommen. Die unerschrockene Zoologin und Fledermaus-Spezialistin Dr. Sheila Casper (Dina Meyer - "Dragonheart"), ihr Assistet Jimy (Leon - "Waiting to Exhale - Warten auf Mr. Right" und Sheriff Emmett Kimsey (Lou Diamond Phillips - "The Big Hit" ) versuchen die genmanipulierten Kreaturen aufzuholen: ein Wettlauf gegen das Dunkel der Nacht - und gegen das Militär, das in seiner Ignoranz alle rettenden Bemühungen zu zerstören droht.

Regisseur Louis Morneau ("Retroactive", "Final Judgement - Henker im Messgewand") inszenierte mit BATS - FLIEGENDE TEUFEL einen spannenden Horrorstreifen, der garantiert für schweißnasse Hände sorgt! Ihre schlummernden Ängste vor dem Dunkel der Nacht werden zum realen Alptraum...

Des Menschen größte Bedrohung ist er selber in seinem Streben, dem Schöpfer gleich zu sein, dies ist eine unabdingbare Binsenweisheit nahezu aller "Mad Scientist" Filme.
Wieder einmal hat ein durchgedrehter Wissenschaftler seine Arbeit etwas zu Ernst genommen und Gott gespielt: statt nur die Erbmasse von Chiropteren, sprich Fledermäusen, zu erforschen, bastelte er lieber gleich an der selben rum um Exemplare besagter Spezies zu intelligenten fliegenden Killern mutieren zu lassen, die sich rasend schnell vermehren können, und infiziert die Flugsäuger zusätzlich noch mit einem Virus, der ihre Blutlust ungemein steigert.

Die "fliegenden Teufel" fallen nun schwärmeweise über Kleinstädte im südlichen Texas her und metzeln Menschen was das Zeug hält. Nun beginnt der Einsatz unserer drei Helden.
Die Biologin Dr. Caspers (Achtung Klischee: junge geniale weibliche Wissenschaftlerin, die natürlich super aussieht), ihr Assistent Jimmy (Achtung Klischee, lustiger schwarzer Mann) und Sheriff Kimsey (Achtung Klischee, amerikanischer Kleinstadtpolizist, der ständig Sätze sagt wie "Das ist meine Stadt und meine Aufgabe ist es, deren Bewohner zu schützen") nehmen den Kampf auf. Nach etlichen Attacken durch die Chiropteren und dem fehlgeschlagenen Versuch, die Höhle der Mutanten zu finden durch das Anbringen eines Peilsenders an ein Exemplar, das von seinen Artgenossen getötet wird, entdecken sie schließlich in einer stillgelegten Mine doch noch das "Basislager" der mörderischen Flattermänner. Todesmutig waten nun der Sheriff und die Expertin in Schutzanzügen knietif durch Fledermausdung um den schlafenden Schwärmen mittels einer Art Eiskanone den Garaus zu machen. Natürlich mißlingt dies, denn die bösen Viecher erwachen und stürzen sich auf die zwei Wackeren, die nun um ihr Leben rennen müssen. In der letzten Sekunde gelingt es dem lustigen schwarzen Jimmy den Eingang zu der verlassenen Mine zu sprengen. Für die Fledermäuse gibt es kein Entkommen mehr, Texas ist gerettet. Yippiieiyeih.


Einmal mehr haben wir das Vampirthema etwas großzügiger ausgelegt, denn natürlich ist "Bats" kein eigentlicher Vampirfilm, aber den assoziativen Bezug von der blutlüsternen Fledermaus zu den bekannten und beliebten Untoten sollte man ja eigentlich hinbekommen, oder? Dennoch ist der Film natürlich wesentlich näher dran an den üblichen "Beast vs Man" Streifen als an sämtlichen Draculafilmen.

Was für Viecher haben die Menschheit nicht schon bedroht, Vögel, Haie, Spinnen, Killerbienen, Ameisen, Saurier, diesmal sind es halt Fledermäuse. Regiesseur Morneau hat natürlich bei einer Vielzahl seiner Vorgänger schamlos abgekupfert, teilweise fühlt man sich gleich szenenweise an Hitchcocks "Vögel" erinnert ( ohne das Morneau freilich dessen Genius für Suspense erreicht), manchmal zitiert er andere Filme. Das macht er eigentlich gar nicht mal so schlecht, will sagen, "Bats" ist im Grunde ein solider B-Film seiner Klasse und somit leidlich unterhaltsam, Spannung oder Grusel kommen allerdings selten auf, dazu ist wiederum das ganze Spektakel zu vorhesehbar. Um die reine Geschichte zu erzählen hätte es sicher keine 87 Minuten gebraucht, so dünn ist sie eigentlich, zudem wird sie aufgebläht durch allerlei Unfug. Wozu beispielsweise riskieren Sheriff und Biologin in der Fledermaushöhle ihr Leben, wenn es doch auch möglich ist, die olle Grotte einfach in die Luft zu jagen, was ja am Ende auch gemacht wird? Logisch ist das alles nicht, klarer Punktabzug für Drehbuchautor John Logan deshalb, der ja seinerzeit an Ridley Scotts wirklich gutem "Gladiator" mitschrieb, bei Soloarbeiten aber den Bogen nicht so raus zu haben scheint.

Die Special FX sind insgesamt nicht unansehnlich, wenn auch nicht gerade ILM Standard, so dürften sie doch den Großteil des Budgets verschlungen haben, denn die "Stars" dieses Films, Lou Diamond Phillips ( u. a. "La Bamba") und Dina Meyer ( u. a. "Starship Troopers" und "Dragonheart") tanzen ja eher in der zweiten Reihe und dürften für Hollywoodverhältnisse preiswert gewesen sein.

"Bats" bietet zwar letztlich nichts, was man nicht schon mal irgendwo anders gesehen hätte, ist aber insgesamt dennoch einigermaßen unterhaltsam, gerade auch weil manchmal herrlich unfreiwillig komisch.

Nicht unerwähnt bleiben sollte schließlich die beste Szene des gesamten Films, der wirklich gelungene Schlußgag nämlich, der, nur so viel wird verraten, ein genreübliches Klischee schwer auf die Schippe nimmt. Von derlei hätte man gern mehr in dem Film gesehen.


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