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             Der 
              kleine Vampir - Das Musical  
            
               
                | Buch 
                   | 
                nach 
                  Angela Sommer-Bodenburgh | 
                  | 
               
               
                | Produktion 
                   | 
                Cocomico 
                  Theaterprojekte Köln | 
               
               
                | Regie 
                   | 
                Molly 
                  Spitta/Christoph Hilger | 
               
               
                | Musik | 
                Uwe 
                  Vogel | 
               
               
                | Länge | 
                 | 
               
               
                | Produktionsjahr | 
                1998 | 
               
               
                | Studio/Verlag | 
                 
                 | 
               
               
                | ISBN-Nummer | 
                 | 
               
               
                |  Sprecher/Sänger | 
                 | 
               
               
                | Anton | 
                Sanka 
                  Koslowski | 
               
               
                | Rüdiger, 
                  der kleine Vampir | 
                Johannes 
                  Kamp | 
               
               
                | Anna | 
                Alexe 
                  Limbach | 
               
               
                | Tante 
                  Dorothee | 
                Suzan 
                  Erentok | 
               
               
                | Geiermeier | 
                Kai 
                  Helm | 
               
               
                | Antons 
                  Mutter | 
                Suzan 
                  Erentok | 
               
               
                | Psychologe | 
                Tommes 
                  Wichmann | 
               
             
              
            Das passiert 
              im Musical:  
              Während der Friedhofswärter Geiermeier auf der Suche nach 
              Vampiren über den Friedhof schleicht, liest Anton in einem 
              Gruselbuch, als plötzlich der kleine Vampir Rüdiger durchs 
              Fenster hereingeflogen kommt. Rüdiger und Anton freunden sich 
              schnell an, und für Anton geht ein Traum in Erfüllung: 
              er fliegt mit Rüdiger zur Vampir-Gruft! So lernt Anton auch 
              Anna kennen, Rüdigers keline Schwester. Doch vor Tante Dorothee, 
              der Blutrünstigen, muß Anton sich verstecken.  
            Anston lädt 
              seine neuen Freunde zu sich nach Hause ein. Seine Mutter macht ein 
              Foto und stellt entsetzt fest, daß auf dem Foto nichts zu 
              sehen ist! Vampire haben kein Spiegelbild! Antons Mutter ist deshalb 
              so verwirrt, daß sie mit ihm zu einem Psychologen geht.  
            Inzwischen hat 
              Tante Dorothee Rüdigers Freundschaft mit Anton entdeckt. Der 
              kleine Vampir bekommt deshalb "Gruftverbot". Und dies 
              ausgerechtnet, als Geiermeier wieder auf Vampir-Jagd ist! Die Vampire 
              schweben hin höchster Gefahr - doch nach einer aufregenden 
              Verfolgungsjagd können sie fliehen. Bevor die Vampire endgülitg 
              Abschied nehmen, feiern sie ein großes Fest! Und natürlich 
              ist auch Anton - als Vampir verkleidet - eingeladen.  
              
             
            Es ist in den 
              letzten 10 oder 15 Jahren zu einer grässlichen Unsitte geworden, 
              jeden auch nur ansatzweise erfolgreichen Stoff aus Kino und Belletristik 
              früher oder später zu einem Musical zu verwursten. Längst 
              betreiben dieses Schindluder nicht mehr nur die üblichen Verdächtigen 
              wie Andrew Lloyd Webber oder Jim Steinmann, die zuweilen ja noch 
              die eher "klassischen" Musicalmotive verbrachen und jammernde 
              Katzen und Lokomotiven auf Rollschuhen auf ihr Publikum losließen 
              und sich damit dumm und dämlich verdienten - leider! - nein, 
              längst meint jeder Noten- und Tabullaturenkundige vom verkannten 
              Genie eines Hauptschulmusiklehrers bis hin zum abgetakelten Popstar 
              zu einem George Gershwin (mindestens) berufen zu sein und sein eigenes 
              Musical unter die Menschheit bringen zu müssen, ob nun "Saturday 
              Night Fever" oder der Architekt "Gaudi" dran glauben 
              müssen, Bands wie ABBA oder Queen oder man gleich eine zuckersüße 
              Pathos- und Kitsch-Schmonzette a la "König der Löwen" 
              durch den Musikwolf dreht, heraus kommt am Ende meistens der gleiche 
              weichgespülte und nur wirklich in ganz wenigen Ausnahmefällen 
              zu ertragende Schwachsinn, den zum weiten Feld der Kultur zu zählen 
              ich mich einfach weigere. Unverständlich bleibt der anhaltende 
              Erfolg dieser unsäglichen Sing- und Hopsspiele in den unpersönlichen 
              Musicalarenen unserer Großstädte, aber so ist das nun 
              mal, es will ja auch niemand die Millionen von "Modern Talking" 
              Platten gekauft haben, die über die Ladentische gingen oder 
              jemals bei der "Schwarzwaldklinik" reingeschaut haben. 
              Allerdings scheint sich für den Besuch von Musicalaufführungen 
              niemand zu schämen. Nun ja... 
            So musste es 
              wohl auch eines Tages mal so weit kommen, dass die berühmte 
              Vorlage Der 
              kleine Vampir von Angela Sommer Bodenburg den Weg in die Verdammnis 
              gehen musste und zum Musical verramscht wurde, zu einem besonders 
              üblen Vertreter seiner Gattung sogar, einem Kinder- oder Familienmusical. 
              Wohin sind nur die Zeiten des pfiffigen Kindertheaters aus meinen 
              Kindertagen, als es noch das Gripstheater und Co. gab und die auch 
              erfolgreich waren? Sicherlich gibt es auch heute noch das eine oder 
              andere engagierte Schauspiel für die Kleinen, zumeist aber 
              läuft es dann nur noch darauf hinaus den Kleinen zu erklären, 
              wann man über die Straße gehen darf oder wie man sich 
              erfolgreich die Zähne putzt. Nicht, dass das nicht auch wichtig 
              wäre, aber Unterhaltung für Kinder geht anders. Gewiss 
              aber auch nicht nach dem Prinzip des Musicals, mit dem gleich die 
              Kleinsten gleichgeschaltet werden und mit dämlichem Entertainment 
              von der Stange auf Konsum getrimmt werden, was sich natürlich 
              gleich auch auf die Eintrittspreise auswirkt, denn hey, ein Musical 
              kostet eben verdammt viel Geld. Wohin soll das noch führen? 
              Gut, ich gebe zu, ich übertreibe ein wenig, aber wenn ich etwas 
              abgrundtief hasse, dann sind das Musicals. Und dieses hier ist noch 
              nicht einmal gut. Wenn man sich nur allein das schauerliche Geheul 
              von Suzan Erentok als Tante Dorothee in dem Stück "Alles, 
              wonach ich mich sehne" anhört, da wünschte man sich, 
              das Trommelfell würde aus schierer Verzweifelung kurzzeitig 
              den Dienst versagen. Anderes Beispiel gefällig? Da hätten 
              wir den "Aua - Anna - Aua Song: Meine Augen, sie taugen nicht 
              für helles Licht"... Ja, wahrlich, Aua, Anna! 
            Am entsetzlichsten 
              an der ganzen Geschichte aber ist, dass die Erfinderin Frau Sommer-Bodenburg 
              selber einen Großteil des Textens übernahm. Kinderbücher 
              schreiben kann sie ja, songtexten aber nicht. Songs schreiben kann 
              auch Komponist Mike Vogel nicht wirklich, oder wenn doch, gelang 
              es ihm hier zumindest, dies prima zu verbergen. Wenn mal eine Melodei 
              ein wenig gelungen zu sein scheint, meint man doch sogleich, diese 
              an anderer Stelle irgendwo schon einmal gehört zu haben. Stellt 
              sich dieser Effekt nicht ein, ist's fast immer gleich gräußlich, 
              wie bei besagter Dorothee-Nummer, dem Aua-Song oder dem Psychologen 
              Rap (ernsthaft!).  
            Musste das alles 
              wirklich sein? Offensichtlich ja, warten wir also nur noch auf das 
              Musical zu Dawn 
              of the Dead, der Offenbarung des Johannes oder auf "Wir 
              sind Papst - Das Ratze Musical".  
              Dennoch würde ich allen Fans des kleinen Vampirs weiterhin 
              raten, bei den guten Büchern zu bleiben und sich die beiden 
              sehr gelungenen TV Serien anzuschauen, notfalls auch den immerhin 
              noch einigermaßen sehenswerten Spielfilm, bei dem Fan sich 
              allerdings mit entscheidenden Änderungen an der Originalgeschichte 
              abfinden muss. Aber vergesst um Himmels Willen dieses absurde schlechte 
              Musical, das meiner Meinung nach auch kein bisschen ambitioniert 
              wirkt, sondern einen echt abzockenden Eindruck hinterlässt. 
              Zugegeben, ich habe nur diese Cassette gehört und keiner Aufführung 
              beigewohnt, möglicherweise erschlösse sich mir dann ein 
              ganz anderer Eindruck und ich ging völlig fehl in meinem Urteil, 
              aber ganz ehrlich, ich werde auch gewiss weiterhin allen Musicalaufführungen 
              fern bleiben und sie für eine der grässlichsten Ausgeburten 
              der menschlichen Fantasie halten seit der spanischen Inquisition 
              oder zumindest der Operette. Dies gilt nicht im besonderen Maße 
              für vorliegendes Exempel, sondern für das gesamte vermaledeite 
              Unwesen des zeitgemäßen Singspiels. 
            "Kill your 
              Idols
 Sonic Death!" 
              Amen! 
             
              
               
              
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