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Witchcraft X - Mistress of the Craft    

GB, 1998, Farbe, 93 min
 
Regie: Elisar Cabrera
Drehbuch: Elisar Cabrera
Produzent: Jon Blay, Elisar Cabrera
Kamera Alvin Leong
Musik Raymond Honeycutt, Richard King, Roger Ramjet III
Wendy Cooper Celeste Sheridan
Eileen Daly Raven
Kerry Knowlton Hyde
Stephanie Beaton Det. Lucy Lutz
Sean Harry Agent Chris Dixon
Frank Scantori Agent Ben Markovec

Heidernei! Da hat das "Büro 17", das britische Department der Interpol Fachabteilung für Straftaten mit okkulten oder religiös motivierten Hintergründen (in Anlehnung eines berühmten Sprichwortes: Ein Schelm, der dabei an die berühmten X-Akten des FBI denken mag), doch tatsächlich den megafiesen Ritual-Serienmörder Hyde gefasst, scheinbar eine Mischung aus Jack The Ripper und Hannibal Lecter (tatsächlich entblödeten sich die Macher des Films nicht, Hyde bei seinem Verhör sagen zu lassen "Ja, ich genoss seine Leber," vergaßen ihm aber dazu das Glas Chianti zu gönnen [Kicher!], aber vermutlich trinkt dieser dem Satan dienende Unsympath ja eh lieber Blut aus Totenschädeln, obwohl… rein optisch ist er ja eher ein schmerbäuchiges Pummelchen von kleinem Körperwuchs mit platinblond gefärbtem Haupthaar und Klischee BDSM Outfit, trinken Leute solchen Aussehens nicht eigentlich üblicherweise Kölsch Gold aus der Stange? [Damit ist das hierzu gebräuchliche Trinkgefäß gemeint, welches außerhalb des Rheinlandes auch schon mal gern ignoranterweise als "Reagenzglas" bezeichnet wird] Doch bevor das jetzt wer in den falschen Hals kriegt, natürlich wollten wir damit niemandem zu nahe treten, wollten weder Kölsch Gold Trinker, noch untersetzte, schwarz gewandete Mitmenschen mit semmelfarbener Haarpracht und sexueller Ausrichtung welcher Art auch immer in irgendeiner Form dissen, bitte Obacht also, dies war reine Satire, keine bösen Emails schicken, ok?!), einen ganz einen üblen Burschen also! Doch obschon der Teufelsbraten im munteren Plauderton allerlei Untaten eingesteht (wie die bereits angesprochene Leberspeise beispielsweise) sind die Detectives der Meinung, man werde schon noch ein Geständnis aus ihm herausholen (was, bitteschön, soll er denn noch beichten?) Zudem sei schon die Ermittlerin Lutz vom fernen LAPD (jene, die schützen und dienen, jawohl!) unterwegs, um Hyde nach Kalifornien zu bringen, wo er geradewegs auf dem elektrischen Suhl landen werde. So ist das!

Als die Lutz dann aber unterstützt vom schnuckeligen "Büro 17" Agenten Dixon am Ort des Geschehens eintrifft, wird sie just Zeuge dessen, wie Hyde von der Hexe Raven und ihren vampirischen Schwestern in einer blutigen Aktion befreit wird. Nun muss Celeste, die "Mistress of the Craft" und Hüterin vom "Auge des Schicksals" - einem magischen Artefakt - ran an die Buletten und die Sache wieder in Ordnung bringen.

Raven und Hyde indes schmieden finstere Ränke. Sie wollen das Artefakt stehlen um dann mittels des uralten Walpurgis-Rituals einen Dämon heraufbeschwören, mächtiger und schrecklicher als Satan selbst, ihm seine Macht stehlen und so die Weltherrschaft an sich reißen (oder irgend so was!) Also müssen Celeste, Detective Palm und die Agenten des "Büro 17" sich auf einen infernalischen Kampf (na ja, geht so) mit den Mächten des Bösen einlassen, um die Welt vor der ewigen Finsternis zu retten…


Bevor es aber so weit ist, muss sich der arme Zuschauer durch 93 verflucht öde Minuten quälen, die mindestens zur (empfundenen, nicht aber mitgestoppten) Hälfte angefüllt sind mit belanglosem Softsexquatsch. Mal geht es etwas härter zur Sache, mal mehr durch das Blümchen, auch Badewannenspezis werden bedient (doch ob die auch auf ihre Kosten kommen?), nur die Freunde des guten Films, die müssen bei diesem komplett meschuggenen Schund ohne Hirn und Herz leider vollkommen leer ausgehen. Man fragt sich ernsthaft, für was für ein Publikum werden für solche breibirnigen Billigst-Knaller eigentlich immer wieder die Camcorder (respektive die Digicams aus dem Schnäppchen-Regal beim Elektronik-Discounter um die Ecke) angeworfen? Wer soll damit hinterm Ofen hervorgelockt werden? Die Hardcore Lustmolche sicher nicht, denn die bevorzugen gewiss härtere Kost, die dem gepflegten Grusel Geneigten dürften ohnehin nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen ob so viel Dilettantismus und auch die Trashfans, denen ja im Prinzip oftmals gar nichts schlecht genug ist, finden vermutlich eine Wiederholung von "Peter Steiners Theaterstadl" auf Super RTL noch unterhaltsamer als diesen Film.

Immerhin, wie es scheint, hat das kleine österreichische Label NSM den Film weltexklusiv auf DVD im Programm, limitiert auf 666 Exemplare (evil!), und diese sollen dann auch seit Juni 2006 komplett vergriffen sein. Angeblich wurde zudem noch eine weitere, auf nur 333 Exemplare limitierte Auflage des Films von NSM herausgegeben worde sein, welche zwar mit einem alternativen Cover aufwartet, sich aber ansonsten nicht wirklich vom Original unterscheidet. Beiden Formaten wurde als Bonus auf einer zweiten DVD noch der Nachfolger "Witchcraft XI" beigelegt (welcher aber von uns aus nachvollziehbaren Gründen erst mal und auch vorläufig nicht gesichtet worden ist / werden wird), dem man aber, anders als Teil 10 keine deutsche Synchro spendiert hat (was dem Endprodukt aber in keinster Weise schaden sollte, hört man sich mal die richtig schlechte deutsche Fassung des hier besprochenen "Werks" an). Ob und in wie fern die einzelnen Teile der Serie miteinander in Verbindung / Reihenfolge stehen und ob sie eventuell alle mit Vampirismus zu tun haben mögen, können wir nicht beurteilen, da wir bislang noch keines anderen "Witchcraft" Films ansichtig werden konnten (mussten?), aber wir hoffen doch inständig, dass dies nicht so sein mag, schließlich möchten wir so bald der Reihe nicht wieder einen Besuch abstatten müssen, zumindest nicht, wenn man vom Maßstab der Episode "X" ausgehend auf die komplette Serie schließen darf.

Da sich nun vermutlich ohnehin ein jeder ein Bild von der Qualität der Darsteller, der Regie und der handwerklichen Leistung aus dem Stab der Kameraleute, Beleuchter, Cutter, etc., machen können sollte, hüllen wir dezent den Mantel des Schweigens über jene traurige Schar, kommen allerdings nicht umhin, den Menschen zu erwähnen, der aufgrund seines unvergleichlichen Unvermögens bei der Choreografie der Kampfszenen für sicher so nicht gewollte Heiterkeit gesorgt hat und dem Film immerhin einen vielleicht viertelgroßen Unterhaltungspunkt zu bescheren verpasste. Da wir aber derlei nicht vergeben, bleibt es letztlich bei Zero Fledermäusen.
Schade? Nöö…


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