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Nightlove   (OT: Nightlive)

USA, 1989, Farbe, 93 min

 
Regisseur Daniel Taplitz
Produzent Robert T. Skodis
Drehbuch Daniel Taplitz, Anne Beatts
Musik Dana Kaproff
Kamera Peter Fernberger
 
Ben Cross Vlad
Maryam d'Abo Angelique
Keith Szarabajka Dr. David Zuckerman
Camille Saviola Rosa Mercedes
Jesse Corti Jose



Nach 100 Jahren Tiefschlaf in einem Grab in Mexiko wird die schöne Vampirlady Angelique von Archäologen, die auf der Suche nach Mumien sind, geweckt. Verstört stolpert Angelique durch die nächtliche Stadt, freilich ohne Autos oder andere technische Errungenschaften der heutigen Zeit zu kennen. Sie muss auch lernen, dass man in einer Blutbank kein Blut bekommt, sondern welches gibt. Das ist zu viel für die Dame, ein Schwächeanfall legt sie danieder.
Sie erwacht wiedererstarkt in einem Krankenhaus, wo ihr der junge Hämatologe Dr. David Zuckermann begegnet. Dieser denkt, Angelique habe eine seltsame Blutkrankheit und er habe ihrem Körper richtig viel Blut verpassen müssen. Da diese rätselhafte Krankheit seinen wissenschaftlichen und die schöne Frau seinen männlichen Ehrgeiz weckt, verspricht David Angelique zu helfen. Auch diese ist David durchaus zugetan.
Inzwischen hat sich Angelique ganz gut mit dem 20. Jahrhundert arrangiert, sie bezieht ein schickes Downtown Apartment und engagiert die resolute Mexikanerin Rosa als Haushälterin. Da tauchen plötzlich der skrupellose Vlad, ein mächtiger Vampirlord, und seine Schergen auf. Angelique war ihm als Braut versprochen, nun will er sie auch haben, doch Angelique, die eher ein moderner Vampir ist und nicht aus Spaß an der Freude tötet, mag den Finsterling überhaupt nicht, findet sie den jungen Arzt inzwischen viel schnuckeliger. Doch Vlad will um jeden Preis, was ihm, so denkt er, zusteht, so bringt er schließlich Angelique und auch Rosa in seine Gewalt. Doch er hat nicht mit dem Einfallsreichtum Zuckermanns und seines mexikanischen Kollegen (auf dessen Konto ein paar ganz nette Grinser gehen) gerechnet...

Einmal mehr haben wir es hier mit einem Bastard aus Horror und Komödie zu tun, die sich nicht recht entscheiden kann, ob sie nun eher lustig oder gruselig sein soll. Am Ende ist natürlich mal wieder keines von beiden erreicht worden, zu unentschlossen wirkt das Gesamtergebnis. Dies ist ein wenig enttäuschend, denn das Drehbuch wurde von der aus der legendären Comedyshow "Saturday Night Life" bekannten Anne Beatts verfasst, da durfte man eigentlich auf ein gediegeneres Ergebnis hoffen.

Ursprünglich war der Film für das amerikanische Kabelfernsehen gedreht worden, was einem ja schon mal eine vage Ahnung der künstlerischen Ausrichtung dieses Films verleihen mag, und man sieht sich dann auch tatsächlich nicht getäuscht. Einige der Gags sind ganz nett, manch Charakter ist auch ganz putzig gestaltet, zum Beispiel der des bösen Oberbeißers Vlad, der von Ben Cross herrlich übertrieben durchgeknallt gegeben wird, oder das toughe Hausmädchen Rosa, das sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt, auch nicht von Blutsaugern. Die beiden Hauptdarsteller überzeugen wenig, weder Keith Szarabajka als David Zuckermann noch Maryam D'Abo, der einst nach ihrem Mitwirken im Bondfilm "The Living Daylights" (übrigens einem der schwächsten der kompletten Bondserie, was sicher nicht nur am glücklosen Timothy Dalton in der Titelrolle lag) eine steile Filmkarriere orakelt wurde (traf aber offensichtlich nicht zu.) Sie ist zwar hübsch als Angelique anzuschauen, mehr aber auch nicht.

Was anfangs noch durchaus als origineller Gag durchgehen kann, wie z. B. Angeliques Kulturschock nach 100 Jahren im Grab, dem Angsthormon im Blut der Opfer, das den Vampiren einen besonderen Kick verleiht (na gut, das haben wir hier auch nicht zum ersten mal) oder das Auftreten von Vlads Helfershelfern, die eher (Klischee) Mafiamobsters denn Vampiren gleichen, nutzt sich dann leider doch im Verlauf des Films ab, entsprechend zieht der sich dann auch mit zunehmender Länge, Spannung vermag zum Finale hin nicht mehr aufkommen. Einstweilen krankt das Endergebnis auch am schmalen Budget, die Produktionsgelder kamen hauptsächlich aus Mexiko, dort kann man bekanntlich nicht die riesigen Etats U.S.amerikanischer Produktionen lockermachen.

Fazit: "Night Love" ist ein unspektakuläres Fernsehfilmchen mit ein paar netten Gags, die zum Glück nicht allzu zotig gerieten, zwei drei originellen Ideen und ein paar guten Darstellern. Dafür gerieten Plot und Story nicht gerade spektakulär, Atmosphäre und Spannung blieben komplett auf der Strecke. Käuflich erwerben muss man den Streifen also nicht unbedingt, sollte er allerdings mal irgendwo im Nachtprogramm eines TV Senders auftauchen, so kann man eventuell durchaus mal den Videorecorder programmieren.


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