Laila
- unsterblich verliebt
D,
2000, Farbe, 91 min |
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Regie |
Peter
Ily Huemer |
Drehbuch |
Peter
Ily Huemer |
Produzent: |
Sat1/Zeitsprung
Film + TV Productions |
Kamera |
Hans
Grimmelmann |
Musik |
Jürgen
Ecke |
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Stefanie
Schmid |
Laila |
Thomas
Heinze |
Luis Arnold |
Bela
B. Felsenheimer |
Jello |
Johannes
Brandrup |
Dirk
Ostermeyer |
Nina
Kronjäger |
Vesna |
Laila
hat einiges, sie ist jung, gutaussehend, beruflich erfolgreich in
ihrem Job für eine Headhunting Agentur und lebt in einer chiquen
Designerwohnung, doch vor allem hat sie eine dunkles Geheimnis -
sie ist, na, was wohl?, eine Vampirin! Als eben solche gönnt
sie sich von Zeit zu Zeit immer mal wieder einen Topmanager hier,
einen Eliteingenieur dort, halt die Creme de la Creme erlesener
Führungskräfte, schließlich schlabbern "normalsterbliche"
Yuppies ja auch keinen Billigwein von Aldi.
Als
sie den Auftrag erhält, den jungen Wissenschaftler Luis Arnold
für ein renommiertes Unternehmen anzuwerben geschieht völlig
unverhofftes. Eben dieser Luis sieht Lailas großer Liebe Robert,
den sie weiland als Sterbliche zu ehelichen gedachte, wie aus dem
Gesicht geschnitten ähnlich ( ist ja auch der gleiche Schauspieler!
) Laila, eigentlich unfähig Gefühle dieser Art zu empfinden,
verknallt sich sofort in den schönen Schlaumeier, erkennt aber
auch die Problematik der Situation und tritt zunächst die Notbremse.
Doch
schon hat ein anderer Geist aus Lailas Vergangenheit Lunte gerochen:
der böse Blutsauger Jello, Oberspitzel der Lords, des hohen
Rates der Vampire und als solcher Spezialist für das Eliminieren
vampirischer Verräter, taucht auf und beginnt unbequeme Fragen
zu stellen. Die Situation eskaliert, als Lailas intriganter Kollege
Ostermeyer ihre wahre Identität entdeckt. Er versucht Laila
zu erpressen, muss sein Wissen aber nach einer Begegnung mit Jello
mit dem Leben bezahlen. Nun weiß auch Laila, das Jello hinter
ihr her ist, denn inzwischen hat sie sich ihre Liebe zu Luis, der
niemand anderer ist als Roberts Enkel, eingestanden. Doch schon
lockt Jello die Schöne in einen Hinterhalt, aus dem es scheinbar
kein Entrinnen mehr gibt, in einem unaufmerksamen Augenblick gelingt
es Laila aber, dem Fiesling den Todesstoß in sein vampirisches
Herz zu versetzen. Nun ist der Weg zum Glück für die Liebenden
frei, hach ja.
In
der letzten Szene sehen wir dann, wie ein kleines Mädchen Laila
"Mama" nennt und der "Papa" Luis die beiden
in seine Arme schließt. Die Liebe hat Laila wieder zur Sterblichen
werden lassen. Die Magie der Liebe war wieder einmal stärker
als die Mächte der Finsternis.
Doch
vermag die Kraft der Liebe auch dieses Fernsehfilmchen zu retten?
Gleich vorweg: Nein, kann sie nicht!
Das
konnte auf gewisse Art nur "Ärzte" Drummer und Gelegenheitsschauspieler
Bela B. Felsenheimer, der hier eine erstaunlich gute Figur macht,
man merkt ihm als Horrofilmfan den Spaß an seiner Rolle richtiggehend
an. Von den anderen Darstellern überzeugt allerdings keiner.
Stefanie Schmid hat als Laila nur einen einzigen Gesichtsausdruck
zu bieten, und bei dem ist man sich auch die meiste Zeit nicht wirklich
sicher, was er denn nun eigentlich ausdrücken soll. Thomas
Heinze, vor ungefähr 10 Jahren noch so was wie ein Hoffnungsträger
unter deutschen Jungmimen, der mit Sönke Worthmann und Hans
Geissendörfer drehte, bewegt sich hier leider nur noch auf
dem Niveau all der dünnen Schnulzen, in denen er in den letzten
Jahren mitzuwirken pflegte.
Die
große heilende Liebe nimmt man den beiden jedenfalls nicht
ab. Und überhaupt, der Funke will bei der ganzen Produktion
nie wirklich überspringen. Immer wenn man meint, jetzt könne
es vielleicht doch noch spannend werden, passiert letztlich wieder
nichts. Alles soll stylish und modern wirken, und angestrengt wird
versucht, dem Filmchen eine erotische Note zu verpassen, außerdem
soll über dem Ganzen stets eine Atmosphäre von morbider
Melancholie schweben, doch das alles wirkt nur völlig bemüht
und plakativ. Über das Level der üblichen Privatsenderbeziehungsschinken
kommt "Laila" leider nie hinaus, und so hat Regisseur
Huemer, dessen andere Filme wie "Neonnächte" oder
"Dead Flowers" mir leider gänzlich unbekannt sind,
weshalb ich auch nicht über ihre Qualität urteilen kann,
eine schöne Chance verspielt. Wasser auf die Mühlen derer,
die schon immer der Meinung waren, Horrorfilme made in Germany,
das kann ja gar nicht gutgehen. Auch wenn der Rezensent hinsichtlich
dessen gänzlich anderer Meinung ist, aber "Laila"
ist ungefähr so gruselig wie "Schwester Stefanie".
Das
Einzige, das diesem Film tatsächlich so etwas wie einen gewissen
Kultcharakter verliehen und vor dem Vergessen bewahrt hat, ist das
Mitwirken des bereits eingangs gelobten Bela B., schließlich
sind die Fans der "besten Band der Welt" treue Seelen.
Andernfalls, so darf man doch zumindest annehmen, hätte das
Werk wahrscheinlich keine zweite Aufführung zur Prime Time
an einem Samstagabend beim quotengeilen Sender SAT 1 erleben dürfen.
Wäre aber auch nicht wirklich schade gewesen. Bleibt zu wünschen,
dass Bela mal eine Rolle in einem richtig knackigen Horrorfilm angeboten
bekommt, da könnte er dann zu wahrer Höchstform auflaufen,
hier hat er wenigstens noch einen Wertungspunkt für die gesamte
Produktion rausgeholt, wobei seine eigene Leistung freilich höher
einzustufen ist, aber was nützt es, wenn der Rest nichts taugt?
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