Der
kleine Vampir
AKA, de kleine vampier, the little vampire
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Der
9-jährige Tony ist mit seinen Eltern von Amerika in einen entlegenen
Teil des schottischen Hochlands gezogen, denn Vater Bob soll hier
für Lord McAshton ein Golfzentrum errichten. So hat dieser
nur wenig Zeit für den Sohnemann, der sich nicht gut in der
neuen Situation zurechtfindet. In der Schule ist er als "Yankee"
zum Außenseiter abgestempelt, nachts plagen ihn Alpträume
in denen Vampire ihr Unwesen treiben. Und tatsächlich, eines
Nachts flattert der Vampirjunge Rüdiger, gerade auf der Flucht
vor dem bösen Vampirjäger Geiermeier, in Tonys Kinderzimmer.
Tony rettet den kleinen Vampir und zeigt ihm, wo er Nahrung, nämlich
Rinderblut, denn Rüdigers Vampirsippe attackiert schon seit
Ewigkeiten keine Menschen mehr, findet. Die beiden Jungen werden
Freunde.
Tony
lernt Rüdigers Familie kennen, die ihm von der Legende des
Kometen Attamo erzählt, der alle 300 Jahre am Mond vorbeizieht.
Die Vampire, die in dieser Nacht ein altes verschollenes Amulett
gen Himmel strecken, wenn der Komet erscheint, werden wieder zu
Menschen. Tony kennt das Amulett aus seinen Träumen, doch der
finstere Geiermeier ist ihnen schon wieder auf der Spur. Mithilfe
von Tonys Eltern geht am Ende doch noch alles gut und selbst der
örtliche Rinderzüchter hat Anlaß zum Jubeln.
Sicherlich
werden sich einige von Euch fragen, warum wir den jetzt sogar einen
Kinderfilm in unsere Liste aufgenommen haben. Nun, klare Antwort:
Weil er uns Spaß gemacht hat. Außerdem ist in der Vampireworld
sowieso auch Platz für kleine Vampire.
Uli
Edels Film kann zwar nicht so ganz mit der deutsch-kanadischen Fernsehserie
aus den 80ern mithalten, in der weiland der große Gerd Fröbe
noch den Geiermeier gab, ist aber eine durchaus geglückte filmische
Adaption der bekannten Kinderbücher von Angela Sommer-Bodenburg
und beruht auf Motiven gleich mehrerer Ihrer Romane. Das besondere
dabei ist der Rollentausch der klassischen Gewichtung: die Vampire
sind die sympathischen Helden, der Vampirjäger, klasse dargestellt
vom Kult-B-Film-Schurken Jim Carter (der übrigens weder verwandt
noch verschwägert ist mit dem bekannten Erdnußfarmer
und Expräsidenten gleichen Namens) ist der Buhmann.
Klar,
einiges ist wirklich etwas kindisch geraten, wobei der Film den
ganz Kleinen wahrscheinlich etwas zu gruselig daher kommt, aber
sei es drum, man kann ihn nämlich auch als kindgerecht einstufen.
Und das er auch den Großen Spaß macht, dafür sorgen
einige wirklich gelungene (running) Gags (Ich sag nur Vampirkühe).
Man
muß sich halt einlassen auf den Film, und nicht von vornherein
denen, ach, ist ja bloß ein Kinderfilm. Es macht ja auch keinen
Spaß , sich was Gruseliges anzusehen mit der Einstellung,
alles bloß Schauspieler und Pappdeckel, dann kommt natürlich
keine Stimmung auf. Die kann man aber beim kleinen Vampir schon
haben. Und falls mal wieder in irgendeinem 3. Programm die alte
Serie läuft, unbedingt noch mal anschauen, und wenn es nur
aus nostalgischen Gründen ist.
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