Derzeit online

386
Filme
125
Bücher
34
Biographien
50
Hörspiele
Reviews in English

 

 

 

 

 

 

 

Helena Petrowna Blavatsky

war eine der schillerndsten Figuren des esoterischen 19. Jahrhunderts. Sie war Verfasserin okkultistischer Schriften, die zum Teil heute noch eine große Anhängerschaft haben, Freimaurerin, sie galt als begabtes Medium in spiritistischen Kreisen, und als Begründerin der Theosophischen Gesellschaft war sie indirekt auch verantwortlich für Rudolf Steiners anthroposophische Bewegung, die aus der Theosophie hervorging. Von ihren Fans wird sie heutzutage sogar als Mitinitiatorin der Emanzipation gefeiert, was allerdings doch ein wenig weit hergeholt ist.
Was das nun alles mit Vampirismus zu tun hat? Nun, wir werden sehen.

Helena Petrowna Blavatsky wurde am 30.08.1831 im südrussischen Jekaterinoslav (das heute Dnjepropetrowsk heißt und zur Ukraine gehört) geboren. Ihr Vater war der deutsche General von Hahn, ihre Mutter die russische Adelige Helena Dolgoruki. Mit 17 wurde Helena Petrowna mit dem 43 Jahre älteren Beamten Blavatsky verheiratet, den sie allerdings bereits nach drei Monaten wieder verließ. Um der beengenden russischen Etikette zu entfliehen ging die junge Frau nach Amerika und siedelte sich für einige Zeit in New York an, doch auch da hielt es sie nicht allzu lange. In den folgenden 25 Jahren befand sich Madame Blavatsky, wie sie nun fast überall genannt wurde, fast permanent auf Reisen. Sie brachte es sogar fertig, über Indien nach Tibet zu reisen, was zur damaligen Zeit für Ausländer fast unmöglich war. 1873 ließ sie sich wieder in New York nieder und erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft. Zwei Jahre später gründete sie zusammen mit dem Spiritisten Henry Steele Olcott, einem ehemaligen Colonell der US Armee, und dem irischen Rechtsanwalt William Judge die Theosophische Gesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, eine universelle Weltlehre zu verbreiten, die auf allerlei Zusammengetragenes fußte, unter anderem auf christliche, buddhistische, kabbalistische, brahmanische, rosenkreuzerische sowie spiritistische Inhalte. Ihre Hauptthesen veröffentlichte sie in verschiedenen Schriften, unter anderem in "Die entschleierte Isis", "Die Geheimlehre" und "Stimmen der Stille", allesamt heute noch Renner in jedem Esoterik Buchladen.

Unter anderem berichtet Frau Blavatsky in ihren Schriften auch von einem angeblich belegten Fall von Vampirismus in Russland. Ein eifersüchtiger Provinzpolitiker mit üblem Ruf soll seiner jungen Ehefrau auf dem Totenbett den Eid abgenommen haben, nicht wieder zu heiraten, doch die Dame hielt sich nicht daran, so wurde der Verstorbene zum vampirischen Wiedergänger und griff seine Witwe an. Schließlich schritten die Behörden ein und machten dem Spuk klassisch mit einem Pfahl in die Pumpe des angeblichen Untoten ein Ende. Wer's glaubt...
Auch mit dem psychischen Vampirismus, also dem Energievampirismus, wenn man so will, beschäftigte die Blavatsky sich und nannte dies "die okkulte Osmose".

Später hatte es sich Madame Blavatsky zum Ziel gesetzt, die "Urreligion" zu rekonstruieren. Inzwischen war sie Buddhistin geworden und hatte das Zentrum der Theosophischen Gesellschaft ins indische Adyar verlegt. Dort behauptete sie, Wissen von den "weisen Übermenschen" des Himalaya erhalten zu haben. An solch merkwürdige Gestalten glaubten dann einige Jahrzehnte später ja auch gern Adolf Hitler und seine Verbrecherbande, die aufwendige Expeditionen ins Himalayagebiet schickten um die arischen Übermenschen zu finden, von denen sie abzustammen glaubten.

Die Blavatsky indes bekam in der zweiten Hälfte der 80'er Jahre des 19. Jahrhunderts zunehmend Probleme mit ihrer Gesundheit und erkrankte mehrfach schwer. Universelle Weisheit und okkulte Osmose vermochten auch Madames angeschlagene Gesundheit nicht zu bessern, so ging Helena Petrowna Blavatsky schließlich am 08. Mai 1891 von dieser Welt. Ob sie zurückgekommen ist, kann man nicht sagen, doch wenn dem so wäre, könnte sie bestimmt noch heute ganz prima von ihren Buchtantiemen leben.

Blavatskys Theosophie hat im übrigen absolut nichts mit der christlichen Theosophie gemein, der sich Leute wie Jakob Böhme (1575-1624), Friedrich Christoph Ötinger (1702-1782) oder Kaspar Schwenckfeld (1489 -1561) verschrieben hatten, die sich zum Teil zwar auch mit kabbalistischen Gedankengut beschäfigte, allerdings doch in der Gesamtheit ihres Anspruchs eher mit der philosophischen und zumeist sehr lutherischen Betrachtung des lieben Gottes und seines Werkes zu tun hatte. Also, sprach Zarathustra.


2001 - 2009 by  webmaster@vampire-world.com       Stand: 08.12.2004 Seitenanfang nächste Seite